„… Pauline erhob sich von ihrem Platz und nahm ihren Rucksack aus der Gepäckablage. Beim Aussteigen bedankte sie sich noch einmal bei der Stewardess Susann und verabschiedete sich bei ihr. Es ging eine Treppe hinunter und dann stand Pauline auf dem Beton des Flugplatzes. Es war drückend heiß, der Fußboden unter ihr strahlte die Hitze zurück, die von der Sonne über ihr kam. Das Mädchen hatte das Gefühl, dass ihre Schuhe am Boden festkleben würden. Mit dem ersten Schritt trat sie in etwas Teer und dieser zog beim Anheben des Fußes ein paar Fäden hinterher. „Schnell in das Flughafengebäude“, sagte Tim zu ihr und zeigte auf die Tür. Sie waren höchstens fünf Minuten auf dem Flugfeld gewesen und die Bluse war schon völlig schweißnass. So sollte der Urlaub eigentlich nicht beginnen. Nachdem sie die Koffer geholt hatten, zog sich Pauline um. Jetzt hatte sie eine kurze Hose und ein kurzärmliges Hemd an, statt der langen Hosen und der Bluse vom Flug. Tim hatte an den Koffern gewartet, während sie sich in der Toilette umgezogen hatte. Als sie wieder zurück war, hatte er schon den weiteren Weg erkundet. Pauline setzte die Sonnenbrille und den Strohhut auf und so gingen sie auf den Vorplatz. Dort war es genauso heiß, wie zuvor auf dem Flugplatz. Nur ganz wenig Wind brachte eine leichte Abkühlung. Alle Menschen versuchten gerade, so weit möglich, irgendwo im Schatten zu bleiben, doch Tim ging zielstrebig auf einen der Busse zu, die auf dem Vorplatz standen. Als Pauline davor stand, las sie »Chania« auf einem Schild an der Seite des Busses. …“
Weiter lesen in meinem Kinderbuch „Pauline und der Delfin“ mit ISBN 978-3-7412-9307-8, Altersempfehlung: 8 – 12 Jahre (als Buch für 8,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro)
„… Pauline erhob sich von ihrem Platz und nahm ihren Rucksack aus der Gepäckablage. Beim Aussteigen bedankte sie sich noch einmal bei der Stewardess Susann und verabschiedete sich bei ihr. Es ging eine Treppe hinunter und dann stand Pauline auf dem Beton des Flugplatzes. Es war drückend heiß, der Fußboden unter ihr strahlte die Hitze zurück, die von der Sonne über ihr kam. Das Mädchen hatte das Gefühl, dass ihre Schuhe am Boden festkleben würden. Mit dem ersten Schritt trat sie in etwas Teer und dieser zog beim Anheben des Fußes ein paar Fäden hinterher. „Schnell in das Flughafengebäude“, sagte Tim zu ihr und zeigte auf die Tür. Sie waren höchstens fünf Minuten auf dem Flugfeld gewesen und die Bluse war schon völlig schweißnass. So sollte der Urlaub eigentlich nicht beginnen. Nachdem sie die Koffer geholt hatten, zog sich Pauline um. Jetzt hatte sie eine kurze Hose und ein kurzärmliges Hemd an, statt der langen Hosen und der Bluse vom Flug. Tim hatte an den Koffern gewartet, während sie sich in der Toilette umgezogen hatte. Als sie wieder zurück war, hatte er schon den weiteren Weg erkundet. Pauline setzte die Sonnenbrille und den Strohhut auf und so gingen sie auf den Vorplatz. Dort war es genauso heiß, wie zuvor auf dem Flugplatz. Nur ganz wenig Wind brachte eine leichte Abkühlung. Alle Menschen versuchten gerade, so weit möglich, irgendwo im Schatten zu bleiben, doch Tim ging zielstrebig auf einen der Busse zu, die auf dem Vorplatz standen. Als Pauline davor stand, las sie »Chania« auf einem Schild an der Seite des Busses. …“
Weiter lesen in meinem Kinderbuch „Pauline und der Delfin“ mit ISBN 978-3-7412-9307-8, Altersempfehlung: 8 – 12 Jahre, (als Buch für 8,90 Euro und demnächst auch als E-Book für nur 2,49 Euro)
„… Jetzt saß Aurelia in der Gefängniszelle, die Tür war zu und das würde sie sicherlich auch bis zum nächsten Morgen sein. Auf dem Flugplatz waren die Handschellen erneut zugeschnappt. Sie hatte Daria mit den Kindern zur Erholung auf die Malediven geschickt und mit der Ausrede, auf Paulchen aufpassen zu müssen, dafür gesorgt, dass der Abschied fast ohne Tränen vonstattengegangen war. Dabei hatte sie diese „Zeremonie“ besonders aufwendig gestaltet, um einen eventuell sie verfolgenden Mann davon zu überzeugen, dass sie im Land geblieben war und es nicht nötig war, die Partnerin zu verfolgen. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie sich ein Schild mit der Aufschrift: „Ich bin Aurelia Engel und werde von der Polizei gesucht!“, um den Hals gehängt hätte. Die Polizisten waren dann ziemlich ruppig gewesen. Vor der Einlieferung in diese Zelle hatte sie sich vollständig entkleiden müssen und das Abtasten sämtlicher Körperöffnungen durch eine Polizistin war auch nicht unbedingt das, was man sich für einen Sonntagabend so vorstellen konnte. Momentan trug sie einen kratzigen Polizeitrainingsanzug auf der nackten Haut, doch sie lächelte, denn das wichtigste war, dass die Familie in Sicherheit war. Ihre Unschuld würde sie noch beweisen können. Hoffentlich! Einen Tag lang war sie untergetaucht und in dieser Zeit waren die irrsten Gedanken durch ihren Kopf getobt. Gerade tauchte hinter ihr, am Zellenfenster, der Vollmond auf. Eigentlich war es schon ein etwas eiförmiger abnehmender Mond und gerade dieser Himmelskörper hatte sie in der letzten Nacht zu der irrwitzigen Idee getrieben, sich der Polizei zu stellen. Vor ein paar Jahren hatte sie mit Daria eine Dokumentation gesehen, in der es um Vampire, Werwölfe und Schlafwandler gegangen war. Der Mond mit seiner hellen Scheibe hatte dafür gesorgt, dass sie sich wieder daran erinnert hatte. Die Morde in der Umgebung hatten begonnen, als es Vollmond geworden war. War es eventuell möglich, dass sie diese Verbrechen unbewusst in der Nacht wirklich selbst begangen hatte? Alle, bis auf den Überfall auf die Joggerin? Doch hatte dieses Verbrechen möglicherweise etwas in ihr verborgenes an die Oberfläche gebracht? Irgendwo in der Tiefe ihrer Seele schlummerte eine Dämonin! Das wusste sie schon lange und im wachen Zustand hatte ihr Verstand die Kontrolle, da war sie der Engel der Liebe, die liebevolle Mutter und zärtliche Partnerin. Hatte aber der Mond ihre unbewusste Seite geweckt? Die Dämonin auf den Plan gerufen? Aurelia wusste schon seit Jahren, dass sie sich in jedes beliebige Wesen verwandeln konnte. Sie brauchte nur an einen Werwolf denken und den Wunsch auszusprechen, so auszusehen, und sie würde einer sein. Mit all dem ausgestattet, was einen richtigen Werwolf so ausmachte, also auch mit übermäßiger Kraft! Doch gerade saß sie hinter Betonwänden, die sie hoffentlich vor dieser Kraft beschützten. Zumindest so lange, bis die Polizisten zweifelsfrei festgestellt hatten, dass sie unschuldig war. Und für diese Zeit konnte sie wenigstens Daria nichts tun! Gewissermaßen war sie nun durch die Gefangennahme frei! Die dicke Tür der Zelle schützte die Umwelt vor ihr. Und auch sie selbst vor einem Täter, falls es denn wirklich gab, denn die Häufung der Opfer in ihrer Umgebung hatte ihr schon zu denken gegeben. Hannah, Gisela, Luc Detrox, obwohl sie den ja nicht persönlich kannte, aber er hatte mal zu Daria gesagt, dass sie es nie zu etwas bringen würde. Vielleicht hatte diese Bemerkung das Tier in ihr geweckt. Ein unbedachtes Wort des Mannes konnte ihm den Tod gebracht haben. War Aurelia am Tag der Engel und nachts der Dämon? Möglicherweise, denn es waren beide Seiten definitiv in ihr zu finden! Am liebsten hätte sie darüber mit Lilith gesprochen, aber die abweisende Art der Mutter beim letzten Mal hatten sie bisher davon abgebracht. Diese Sache hier musste sie selbst bis zum bitteren Ende durchstehen. War sie nun schuldig oder unschuldig? Oder unbewusst straffällig? Aurelia ließ sich auf die knarrende Pritsche fallen. Es war ihr Lager für die Nacht. Unbequem, ohne Bettzeug, aber im Moment der sicherste Platz im gesamten Universum. Es war verrückt, aber dennoch logisch. Mister Spock hätte seine helle Freude an ihren Überlegungen und würde sagen: „Faszinierend!“ Der Mond verschwand hinter einer Wolke. Ausgestreckt liegend, die Hände unter dem Kopf, tobten in der Finsternis erneut die Zweifel durch ihre Gedanken. Sie richtete ihren Blick zur Tür und fragte sich, ob diese ihren unterbewussten Kräften widerstehen könnte? Wer wusste schon genau, wie stark so ein Werwolf sein konnte? Und wie stark erst einer, der fünf oder zehn Meter groß war! Damals, bei Luzifer in der Hölle, hatte sie mit der Wandelung ihrer Gestalt begonnen und er hatte ihr gesagt, dass nur ihr eigener Geist die Grenze setzte. Nicht Raum, Zeit oder irgendetwas anders, was Menschen sich erdacht hatten. Mit einem Fingerschnippen hätte sie die Dimension eines Wesens, das den Mond in der Hand halten konnte. Zumindest so lange, bis Gott einschreiten würde, um sie zu stoppen, denn er würde es ja sicherlich nicht zulassen, dass sie mit Planeten Murmeln spielen würde. Aurelia zuckte zusammen, denn waren es nicht genau solche Gedanken, die das Unheil bringen konnten? Ein Traum und eine unbewusste Handlung und alles um sie herum wäre unrettbar verloren. „Fort ihr nutzlosen Fantasien!“, sagte sie laut vor sich hin und leerte ihren Kopf. Damals, als Engel im Himmel, hatte sie noch nicht solchen Blödsinn im Kopf gehabt. Erst Lilith hatte ihr, durch die Erweckung ihres Herzens, solche Ideen in ihr Haupt gelegt. „Ich habe Angst!“, flüsterte sie. Damit war die Dämonin jetzt wirklich die Einzige, die ihr noch helfen konnte. Aurelia dachte noch eine Weile verzweifelt hin und her, bevor sie dann doch nach der Mutter rief. Wie ein ängstliches Kind in der Nacht und genau das war sie momentan auch. Es dauerte einen Augenblick, bevor die Dämonin bei ihr erschien. „Was ist?“, fragte sie und sah ich um. „Du bist in einer Zelle?“, setzte sie hinzu. „Ja! Freiwillig. Ich habe Angst!“, sagte sie. Lilith setzte sich neben sie auf das Bett. Aurelia begann all das zu erzählen, was sie die ganze Zeit in ihrem Kopf herumgewälzt hatte und es tat gut, darüber mit jemanden zu reden. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Aurelia – Im Kampf auf Liebe und Tod“ mit ISBN 978-3-7557-6151-8, als Buch für 8,49 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Der Esel ruckte an und der Karren setzte sich knarrend in Bewegung. „Liegst du gut?“, fragte Ebba die Frau und Karola nickte. Da der Weg etwas uneben war, stöhnte Karola bei jedem Stein auf. Aber wenn sie zu dem Fest wollten, dann mussten sie noch eine ziemliche Strecke fahren.
Gustav lief beim Esel und hatte die Zügel in der Hand. Nach dem letzten Haus des Dorfes kam Ebba zu ihm nach vorn. Nun liefen sie, mit dem Esel in der Mitte, über die ganze Breite des Weges. „Hast du dir das gut überlegt, mit uns fahrenden Volk mitzuziehen?“, fragte Gustav über den Eselskopf zur Seite der Frau. „Habe ich eine andere Wahl?“, fragte sie zurück. „Hat man die nicht immer?“, gab er als Antwort zur Seite. „Als Mann vielleicht. Aber als Frau?“, begann Ebba und wurde durch Karola, vom Wagen aus, unterbrochen „Auch als Frau hast du eine Wahl!“
Ebba sah nach hinten und nickte verstehend. „Ich mag euch. Ihr seid lustig!“, sagte sie. „Und dabei wolltest du nicht mal nach der Möhre suchen! Das wäre lustig geworden!“, sagte Hans von hinten. Ebba musste lachen und der Esel stimmte dem lautstark zu. Die junge Frau kraulte dem Zugtier den Kopf und holte eine zweite Möhre von hinten. Hinter dem Wagen begann Sieglinde mit der Drehleier wieder ihr Lied zu spielen. „Mit Musik geht alles besser!“, rief Hans, zog die Flöte aus seinem Gürtel und stimmte mit ein.
Karola sagte vom Wagen aus „Dein Tanz gestern Abend war schon ganz ordentlich, aber du musst noch viel üben. Ich kann dir zwar gerade nicht zeigen, wie du tanzen sollst, aber ich kann dich korrigieren. Warum tanzt du nicht auf dem Weg?“ „Jetzt? Hier vor dem Esel?“, fragte Ebba zurück. „Ich habe schon vor vielen Eseln getanzt“, sagte Karola von oben und Hans konnte vor Lachen nicht mehr weiter auf seiner Flöte spielen.
„Na gut! Musik habe ich ja“, sagte Ebba und tanzte vor ihnen auf dem Weg. „Nicht schlecht, aber du musst dich in den Hüften mehr bewegen!“, erklärte die liegende Frau und Ebba versuchte es. „Aller Anfang ist schwer“, rief Sieglinde von hinten und nun strengte sich Ebba noch mehr an. „Das sieht viel zu steif aus! Lass dich auf die Melodie ein!“, rief Karola und Ebba riss die Arme hoch. Nun tanzte sie von einer Seite zur anderen.
„Na ja! Irgendwie ziemlich steif!“, brummte Konrad nun auch noch. „Lasst sie doch!“, sagte Gustav. „Ihr habt das doch auch nicht sofort gekonnt!“, setzte er erklärend hinzu. „Was kannst du denn noch?“, fragte Karola die tanzende Frau vor sich. „Alles, was eine Magd so können muss“, sagte Ebba und setzte dann hinzu „Nicht alles, was eine Magd können muss. Zumindest nach der Ansicht meines Bauern.“ „Aha!“, ließ Karola von oben hören und Sieglinde setzte hinzu „Sie ist noch Jungfrau!“ Ebba unterbrach ihren Tanz und wurde sichtlich rot im Gesicht. „Ist das so offensichtlich?“, fragte sie und Karola erklärte lachend „Vor Sieglinde kannst du nichts verstecken. Die hat das zweite Gesicht!“
Die junge Frau nickte und tanzte, trotz ihrer auffälligen Gesichtsfarbe weiter. Dann ließ sich, wie nicht anders zu erwarten, von hinten Hans hören, der sagte „Also von diesem Makel kann ich dich gern erlösen! Hast du kurz Zeit?“
Alle lachten, selbst Ebba. Dann ließ sich Karola wieder von oben vernehmen „Also, wenn du bei uns bleiben willst, und nicht so großen Wert auf deine Jungfernschaft legst, so könnten wir die gut einsetzen. Manche Herren zahlen ein hübsches Sümmchen dafür!“ „Ich soll das Lager für Geld mit einem Mann teilen? Wie eine Dirne?“, rief Ebba, deutlich entsetzt, aus. „Ich bin doch keine Dirne!“, entgegnete Karola von oben. „Ich auch nicht!“, setzte Sieglinde hinzu. „Und ich auch nicht!“, erklärte Hans. Wieder mussten alle lachen und bei Ebba löste sich die Anspannung. Sicherlich würde sie noch mal darüber nachdenken und es hatte ja noch Zeit. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Ein Jahr unter Gauklern“ mit ISBN 978-3-7519-8230-6, als Buch für 9,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Die Frau kniete in dem Haus vor dem Feuer und schürte die Glut. Seit mehr als einem Jahr war sie nun schon Sklavin. Tiberia musste noch das Essen für ihren Herrn machen. Der Kessel hing schon über der Feuerstelle und dampfte vor sich hin. Sie stand auf und schaute sich in dem Raum um. Das Haus hatte nur diesen einen Raum. Er war Essbereich, Wohnbereich und Schlafbereich in einem. Aber das war sie auch von der Hütte ihrer Eltern gewohnt. Oftmals wohnten bis zu zwanzig Personen in einer Hütte, hier waren sie nur zu zweit. Sie sah das Bett am anderen Ende der Hütte und dachte daran, wie Tiberius sie am ersten Abend an den Haaren dorthin gezogen, ihr die Sachen zerrissen und sich dann an ihr vergangen hatte. Bei der Erinnerung griff sie an das Medaillon an ihrem Hals, was sie zu seinem Eigentum gemacht hatte. Er konnte alles mit ihr machen, selbst sie verkaufen oder töten, ohne das dem Mann etwas passieren würde. Das hatte er ihr zuerst beigebracht!
Erneut ging ihr Blick umher. Hier drin war sie nun gefangen. Auf zehn mal zehn Schritten Platz. Doch sogar die leicht zu öffnende Tür hielt sie zurück. Nicht das Schloss war es, welches sie gefangen hielt, sondern die Angst und diese verdammte Kette um ihren Hals. Ohne die Zustimmung von Tiberius durfte sie das Haus nicht verlassen, er würde es erfahren und sie bestrafen, und wenn sie das Kastell verlassen wollte, so würden die Wachen sie sofort töten. Die Halskette, die nur mit Gewalt zu öffnen war, würde sie sofort als entlaufene Sklavin verraten und darauf stand der Tod als Strafe. Eigentlich gefiel ihr dieses Haus. Es war sauber und es lebten keine Tiere hier drin. Von ein paar Mäusen mal abgesehen.
Sie drehte sich zurück zum Feuer und rührte die Suppe um. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis ihr Herr nach Hause kommen würde. Gedankenverloren strich sie sich die knielange blaue Tunika glatt, die von einem Gürtel um die Taille zusammen gehalten wurde. Wieder ging ihre Hand zu der Kette. Ihre Finger drehten den Anhänger. Er sah wie ein Schmuckstück aus und doch war es eher eine Besitzurkunde. Tiberius hatte seinen Namen auf ihren Körper geschrieben, genau so, wie er es mit dem Weinkrug in der Ecke gemacht hatte, den sie nun holen ging, um ihn mit Wein zu befüllen. Ihr Magen begann zu knurren, aber sie durfte erst nach Tiberius essen.
Wieder dachte sie an die ersten Tage hier zurück. Damals war Tiberius brutal und rücksichtslos gewesen. Das hatte sich zum Glück etwas geändert. Nun war er mitunter sogar zärtlich und strich ihr über das Haar. Immer weiter dachte sie an damals. Da hatte sie noch niemanden verstanden und alles war ihr fremd gewesen. Tiberius hatte sie in einem Raum geführt, in dem eine Sklavin auf einem Tisch festgebunden war. Ein Medicus führte eine blutige Beschneidung an den Genitalien der Frau durch und vernähte die Frau danach. Tiberia hatte mit Angst auf die vor Schmerzen schreiende Frau geschaut und die ganze Zeit geglaubt gehabt, sie sei die nächste, die dort auf dem Tisch landen würde. Doch es war nur eine Warnung von Tiberius gewesen, was ihr passieren konnte, wenn sie sich ihm verweigerte.
Erst später hatte sie erfahren, dass die Römer so verhindern wollten, dass ihre Sklavinnen schwanger werden. Doch es war eine ziemlich brutale Behandlung. Männliche Sklaven wurden manchmal sogar kastriert. Ob das alles mehr der Demütigung oder Einschüchterung der Sklaven dienen sollte, das konnte sie nicht sagen. Bei ihr jedenfalls war es so gewesen. Sie hatte schnell erkannt, dass sie hier nichts mehr zu erwarten hatte und nur bei totaler Unterwerfung ihr ein relativ schmerzfreies Leben beschieden war.
Die Tür öffnete sich und Tiberius trat in den Raum. Die Frau fuhr herum und verbeugte sich schnell vor ihm. Der Mann legte seinen Umhang ab, hängte ihn an einen Haken neben der Tür und setzte sich ohne ein Wort an den Tisch. Tiberia brachte ihm Wein, Brot und eine Schüssel Suppe. Danach wartete sie hinter ihm auf seine weiteren Wünsche. Nachdem der Mann satt war, trank er Wein am Tisch und schaute zu, wie Tiberia auf sein Zeichen schnell ihr Brot und die Suppe verschlang.
Später zeigte er einfach auf das Bett. Tiberia löste ihren Gürtel und zog sich die Tunika über den Kopf. So stand sie nackt vor dem Bett. Nicht ein Wort war bisher gewechselt worden und es blieb auch dabei. Bevor Tiberius einschlief, streichelte er ihr Haar und gab ihr sogar einen Kuss. Sie lag neben ihm und hörte seinem Schnarchen zu. Ein bisschen fühlte sie sich jetzt sogar als Frau. Geliebt und nicht so sehr als Sklavin und Dienerin. Fast liebevoll zog sie die Decke über seinen Körper, stieg aus dem Bett, nahm ihre Tunika und legte sich auf die Decke, die ihr Schlafplatz am Feuer war. Von dort schaute sie noch einmal zu ihm hinauf und dachte daran, dass er sich vielleicht auch durch sie so verändert hatte.
Am nächsten Morgen weckte die Sonne Tiberia. Schnell zog sie sich an und schürte wieder das Feuer. Mit einem Grunzen erwachte Tiberius und setzte sich in seinem Bett auf. Er sah zu ihr hinüber und ein Lächeln schien über sein Gesicht zu fliegen. Zumindest sah es für einen Moment für die Frau so aus. Wieder verbeugte sie sich vor ihm und stellte Brot und Wurst für ihn auf den Tisch. Nach dem Essen nahm Tiberius seine Sklavin mit in die Therme. Dort war sie gern, denn sie konnte sich dort mit anderen Frauen unterhalten und kam mal wieder aus dem Haus. Sonst war sie ja praktisch den ganzen Tag alleine. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Im Schatten des Feuerberges“ mit ISBN 978-3-7481-3800-6 als Buch für 7,90 Euro und als eBook für nur 2,49 Euro.
„… Pauline erhob sich von ihrem Platz und nahm ihren Rucksack aus der Gepäckablage. Beim Aussteigen bedankte sie sich noch einmal bei der Stewardess Susann und verabschiedete sich bei ihr. Es ging eine Treppe hinunter und dann stand Pauline auf dem Beton des Flugplatzes. Es war drückend heiß, der Fußboden unter ihr strahlte die Hitze zurück, die von der Sonne über ihr kam. Das Mädchen hatte das Gefühl, dass ihre Schuhe am Boden festkleben würden. Mit dem ersten Schritt trat sie in etwas Teer und dieser zog beim Anheben des Fußes ein paar Fäden hinterher. „Schnell in das Flughafengebäude“, sagte Tim zu ihr und zeigte auf die Tür. Sie waren höchstens fünf Minuten auf dem Flugfeld gewesen und die Bluse war schon völlig schweißnass. So sollte der Urlaub eigentlich nicht beginnen. Nachdem sie die Koffer geholt hatten, zog sich Pauline um. Jetzt hatte sie eine kurze Hose und ein kurzärmliges Hemd an, statt der langen Hosen und der Bluse vom Flug. Tim hatte an den Koffern gewartet, während sie sich in der Toilette umgezogen hatte. Als sie wieder zurück war, hatte er schon den weiteren Weg erkundet. Pauline setzte die Sonnenbrille und den Strohhut auf und so gingen sie auf den Vorplatz. Dort war es genauso heiß, wie zuvor auf dem Flugplatz. Nur ganz wenig Wind brachte eine leichte Abkühlung. Alle Menschen versuchten gerade, so weit möglich, irgendwo im Schatten zu bleiben, doch Tim ging zielstrebig auf einen der Busse zu, die auf dem Vorplatz standen. Als Pauline davor stand, las sie »Chania« auf einem Schild an der Seite des Busses. …“
Weiter lesen demnächst in meinem Kinderbuch „Pauline und der Delfin“ mit ISBN 978-3-7412-9307-8, Altersempfehlung: 8 – 12 Jahre (als Buch für 8,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro)
„… Tim hatte seine Schwester aus den Augen verloren. Gerade eben hatte er die Jacke noch auf dem Hang gesehen und nun war sie weg. Verschwunden! Er schaute seinen Vater an, der neben ihm stand und nach unten schaute, aber auch der konnte sie nicht mehr sehen. Jutta stand wie versteinert etwa zwanzig Meter hinter den Beiden und schaute immer noch auf die Stelle, wo ihre Tochter gerade eben noch gestanden hatte und nun Tim und Rolf nebeneinander standen, sowie nach unten schauten.
Rolf brachte den Rest seiner Familie wieder auf den sicheren Weg zurück und lief, nein er rannte, den Weg zur Baude hinauf. Tim und Jutta standen an dem Schild mit dem Drachen darauf und hatten erst jetzt so richtig realisiert, was gerade passiert war. Pauline war weg. In der Baude alarmierte Rolf sofort die Bergwacht. Die Bedienung machte sich schwere Vorwürfe, da sie den Weg vorgeschlagen hatte und saß weinend in der Ecke. Der Wirt der Baude versuchte sie zu trösten.
Die Bergwacht fragte per Funk nach, wo es passiert war und Rolf schilderte die Stelle ganz genau. Bereits nach wenigen Minuten war ein Hubschrauber in der Luft und flog zum Drachenfels. Die Besatzung im Hubschrauber hatte aber nicht viel Hoffnung, dass sie Pauline noch retten konnten. Dort an diesem Felsen waren schon viele Menschen abgestürzt, es ging dort fast fünfhundert Meter in die Tiefe und das überlebte niemand.
Von all dem bekam Pauline nichts mit. Sie hing an den Fingerspitzen über dem dunklen Abgrund. Sie rutschte ab und fiel in die Tiefe. „Jetzt ist alles aus.“ dachte sie noch, bevor sie nach einer, ihr unendlich lang erscheinenden, Zeit in der Tiefe einer Höhle auf etwas Weiches fiel, was ihren Sturz beendete. Sie rollte weiter in der Dunkelheit und stieß mit dem Kopf gegen einen Stein. …“
Weiter lesen in meinem Kinderbuch „Pauline und der Drache“ mit ISBN978-3-7386-1727-6, Altersempfehlung: 8 – 12 Jahre
(als Buch für 7,90 Euro und alsE-Book für nur 2,49 Euro)
„… Peter und die Großmutter schauten nur noch hinterher, wie sie durch die Tür rannte. Diesmal wollte sie mit dem Fahrrad zuerst durch das Dorf und danach zur Wiese fahren. Sie ging hinter das Haus der Großmutter, wo im Schuppen neben den Gartengeräten immer ihr Rad stand. Die Großmutter hatte schon alle Geräte zur Seite geräumt und so fuhr Pauline los.
Im Dorf traf sie zuerst auf Ulrike, die am anderen Ende des Dorfes wohne und in Paulines Alter war. Auch sie war mit dem Fahrrad unterwegs und wollte zum See, um dort am Strand zu baden. Im letzten Urlaub hatte sie beide bei Paulines Großmutter schwimmen gelernt und sie verstanden sich auch sonst ganz gut. Sie verabredeten sich für den Nachmittag am Strand und dann sauste Pauline weiter.
An der kleinen Bäckerei, die einmal Paulines Großvater gehört hatte, als der noch lebte, traf sie auf den Bäcker Hans, der gerade vor seinem Geschäft die Straße fegte. Er bat Pauline in das Geschäft und gab ihr ein paar Stücken leckeren Streuselkuchen mit. Die packte Pauline in den Korb an ihrem Rad und fuhr an der Kirche vorbei den kleinen Feldweg entlang, bis sie wieder an ihrem Garten war.
Neben der verfallenen Scheune legte sie das Rad ins Gras und setzte sich mit dem Kuchen zwischen die bunten Blumen. Mit dem Duft der Blumen in der Nase und den leckeren Kuchen im Bauch schlief sie ein und wurde nach einer Weile durch ein fauchen und schreien wieder wach. „Was war das denn?“ fragte sie sich und lief dem Geräusch hinterher.
Ein großer schwarzer Kater saß an einem Baum und fauchte. Er versuchte mit der Pfote in eine Höhle in dem Baum zu gelangen. „War da etwa ein Vogel drin? Dem muss ich helfen!“ rief Pauline und stürzte sich auf dem Kater. Der drehte sich sofort vom Baum weg und Pauline zu. Er fauchte sie an und sie schrie den Kater an. Der bewegte sich langsam und mit gesträubtem Fell auf sie zu.
…“
weiter lesen in meinem Kinderbuch „Pauline und die Elfe“mit ISBN978-3-7347-3506-6, Altersempfehlung: 8 – 12 Jahre
(als Buch für 7,90 Euro und alsE-Bookfür nur 2,49 Euro)
„… Das Donnerwetter der Mutter war sicher in der ganzen Siedlung zu hören gewesen. Noch jetzt klingelten Aveline die Ohren und dabei war das schon Stunden her. Die beinahe erfolgte Schändung war der Mutter dabei nicht so schlimm vorgekommen, wie das Fehlen der Unterwäsche. Dass sie beinahe nicht mehr lebend nach Hause gekommen wäre, das war wohl Nebensache gewesen. Mutter hätte es offenbar lieber gesehen, sie wäre in Ehre gestorben, als das sie mit nackten Beinen durch das Viertel lief! Nun war es draußen dunkel und Aveline saß am Tisch in der Hütte. Noch zwei weitere Male war sie an dem Tag am Fluss gewesen, um zu waschen. Immer mit einem mulmigen Gefühl in ihrem Bauch dafür aber korrekt gekleidet. Wobei das in der Hitze mehr als lästig gewesen war. Neben ihr lag der Mantel ihres Retters und in den Händen hatte sie ein leinenes Tuch, das sie mit dem Bild eines Löwen bestickte. Im Schein des kleinen Talglichtes schien sich die Raubkatze auf dem Tuch zu bewegen. Schon oft hatte Aveline Tiere auf Tücher gestickt und die Nachbarinnen lobten sie häufig für ihre Fingerfertigkeit, doch dieses Tuch musste etwas ganz Besonderes werden. Der Anhänger an ihrem Halse hatte nun ein neues Band, einen neuen Gürtel hatte Aveline ebenfalls und zum Glück auch noch ihre Unschuld behalten, obwohl die Mutter da anscheinend keinen so großen Wert darauf legte. Hauptsache die Strümpfe waren am Bein! Avelines Blick ging zum Lager der Mutter hinüber, auf das diese sich gerade eben niedergelassen hatte. Selbst in der Nacht trug Mutter das lange leinene Unterkleid bis zum Halse geschlossen. Bei der derzeitigen Hitze in der Hütte hätte sich Aveline auch gern einfach nur nackt unter die Decke gelegt. Es würde sicher erneut bis zum Morgen dauern, bevor sich der Innenraum der Hütte auf angenehme Temperaturen abgekühlt haben würde. Das Strohdach half da nur wenig, wenn die Sonne den ganzen Tag auf die Hüttenwand knallte und ihre Hütte war die einzige in der Siedlung, die zu fast drei Seiten den ganzen Tag Sonne abbekam. An manchen Sommertagen konnte man abends nicht die Hand auf die mit Lehm beschichtete Außenwand legen, ohne sich dabei eine Verbrennung zu holen. Mutter begann zu schnarchen und die Handarbeit fing wieder Avelines Aufmerksamkeit ein. Sorgsam, Stich für Stich, nahm die Raubkatze langsam Gestalt an. Sie setzte die Stiche besonders eng und daher dauerte es auch etwas länger, bis das etwa Handtellergroße Tier auf einer Ecke des Tuches so abgebildet war, wie es sich Aveline vorgestellt hatte. Groß, kräftig, auf den Hinterbeinen stehend und mit weit aufgerissenem Maul. Vermutlich so, wie der Ritter es mögen würde. Und so, wie der Mann um sie, oder für sie, gekämpft hatte. Mit dem Bild des Löwen vor Augen holte sie sich die Momente des Kampfes nochmals vor ihren Geist. Sie sah, wie der Ritter mit wehendem Mantel und nur mit seinen Fäusten die beiden Räuber bezwungen und getötete hatte. In den Mantel gehüllt, der nun neben ihr lag und dessen Stoff ihre Finger gerade versonnen streichelten. Und wie vornehm der Ritter sie behandelt hatte! Nicht so, wie es die Knechte hier manchmal taten. Natürlich herrschte ein rauer Ton in der Siedlung. Beschimpfungen, Beleidigungen und obszöne Schmähungen waren an der Tagesordnung, aber das andere gefiel ihr viel besser. Versonnen zog sie das Tüchlein an ihre Brust. Da sie am nächsten Tag sowieso die Wäsche in die Kommende der Templer bringen musste, würde sie dabei auch die gerade eben fertig gestellte Stickerei mitnehmen. Was würde der Empfänger wohl dazu sagen? Kuno von Bärenberg! Der Name flog immer wieder durch ihren Kopf. Ein adliger Ritter und hochgeborener Herr. Würde er das Tuch überhaupt annehmen? Sicherlich war es für ihn nur eine kleine Gabe. Eine Nichtigkeit, doch Aveline legte ihre ganze Liebe in diese Arbeit. Bei den Gedanken an seinen fremdländischen Namen und seine Gestalt zog ein Kribbeln durch ihren Bauch. Ein Lächeln legte sich um ihren Mund. Kuno von Bärenberg. Das klang so himmlisch. Allerdings war er ein hoher Herr. Das konnte nichts werden! Es würde eine Schwärmerei bleiben. Da Aveline jeden Tag mit den Tempelrittern und deren Knechten zu tun hatte, wusste sie auch gut Bescheid, wie es bei den Männern dort in der Kommende zuging. Aveline hob ihren Blick zur Tür. Hatte der Ritter nicht eigentlich schon gegen das 70. Gebot des Ordens verstoßen? „Die Brüder sollen ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Angesicht von Frauen richten“, stand dort und sie hatte ihm nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihre Brüste gezeigt. Und ihren nackten Schoß, wie ihr gerade siedend heiß durch den Kopf schoss. In ihrer gesamten Nacktheit hatte sie vor ihm gestanden. Seufzend erhob sie sich von dem Hocker, drückte ihren Rücken durch und streckte sich. Es würde eine kurze Nacht werden, wenn sie überhaupt schlafen könnte. Noch waren ihre Gedanken völlig durcheinander. Das Licht des Mondes lockte sie vor die Hütte. Die schmutzige Gasse des Tages war in ein silbernes Licht getaucht und hatte dieselbe Farbe, wie auch der kleine Anhänger um ihren Hals. Alles war in Silber gefasst. Stille war draußen und es war angenehm. Der kühle Wind der Nacht hatte die Hitze des Tages vertrieben. Zumindest vor der Hütte. Nun betrachtete sie ihr Werk auf dem Tuch. Auch der Löwe schien zu leuchten. Von dem Tuch glitt ihr Blick die Gasse entlang zur Umzäunung der Kommende. Irgendwo dort hinten schlief ihr Retter gerade. Vielleicht wäre ein Dankgebet auch für ihn nicht schlecht. Zusätzlich zu dem Tuch. Irgendwie kamen ihre Gedanken von dem Mann nicht mehr los und trotzdem musste sie ihn aus ihrem Kopf bekommen. Er war ein Tempelritter und stand weit über ihr. Und er sollte keuch wie ein Mönch leben. Wie ein Löwe hatte er um sie gekämpft. War sie seine Löwin? Das Kribbeln in ihrem Bauch rutschte eine Etage tiefer und fing sich in ihrem Schoß. Im Moment hatte sie völlig unkeusche Gedanken in sich, da war sie keine Löwin. Sie fühlte sich eher wie eine rollige Katze, die sich nach dem Kater sehnte. Wo kamen diese Empfindungen auf einmal her? Hatte der Mond sie ihr in den Kopf gelegt? Fragend richtete sie ihren Blick auf die fast halbe Scheibe am Nachthimmel, die gerade versinken wollte. Mit jedem Augenblick, den sie länger in das Silberlicht starrte, verstärkte sich das Gefühl in ihr. Aveline musste zurück in die Hütte, bevor sie diese Empfindung überwältigen würde! Mit Mühe riss sie sich von dem Licht los und ging in die Wärme der Behausung zurück. Was war das gewesen? Das war unzüchtig! Niemals durfte sie auch nur so etwas denken! Sorgfältig legte Aveline das Tuch zusammen, kniete sich in die Ecke und begann vor dem kleinen Kreuz das Vater-Unser. Danach streifte sie sich das Kleid über den Kopf, faltete die Strümpfe sorgsam auf dem Hocker zusammen und legte sich im Unterkleid zur Mutter auf ihr Lager. Ihr Körper war hier, ihre Gedanken in der Kommende. Und sie bekam sie einfach nicht zurück! Wenn sie die Augen schloss, dann sah sie den Mann vor sich. Da war mehr als Dankbarkeit in ihr, aber im Angesicht ihrer Situation war dies völlig nutzlos. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Die Braut des Templers“ mit ISBN 978-3-7534-4502-1 als Buch für 9,90 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.
312 spannende Seiten mit Abenteuern aus der Zeit des Dresdener Barocks.
„… Zwei Soldaten spannten ihre Pferde an und setzten sich auf den Kutschbock. Harald sah die Frau an „Ich muss meine Schwester finden“, sagte sie, „So?“, fragte er und zeigte auf den Mantel, unter dem sie ja nackt war. Sie schüttelte den Kopf und öffnete die Truhe, die hinten an der Kutsche angebracht war. Sie kramte ein paar Sachen heraus und sagte dann „Könnt ihr euch mal alle umdrehen?“ was auch alle Soldaten machten. Sie bildeten einen Kreis um die Frau, wobei sie mit dem Rücken zu ihr standen und so das Umziehen der Gräfin verdeckten. Harald konnte aus dem Augenwinkel ein paar Blicke erhaschen, aber er hatte sie ja schon im Wald im Evaskostüm gesehen.
Wenig später war sie umgezogen und fragte „Wer gibt mir sein Pferd?“ auf ein Zeichen des Offiziers brachte einer der Männer, ein Diener aus seinem Schloss, sein Pferd. „Haben sie Hunger, Gräfin?“, fragte der Offizier und gab der nickenden Frau etwas Brot und Wein. Die zwei Soldaten sowie der andere Diener würden die Kutsche und den verletzten Hund nach Dresden bringen. Harald besah sich diese kleine Truppe. Es blieben noch siebzehn Soldaten, die zusammen mit ihm, seinem Diener Georg und der Gräfin die Verfolgung der Räuber übernehmen würden. Nachdem sie fertig gegessen hatte, zog die Frau die Pistolen aus dem Sattelholster und es sah so aus, als wüsste sie, was sie da tat. Vermutlich war es nicht das erste Mal für sie, dass sie Waffen in der Hand hatte. Auch, wenn sie sich vielleicht noch nicht so richtig daran erinnern konnte. Kurze Zeit später steckten die geladenen Pistolen wieder vor dem Sattel in den beiden Taschen. „Können wir?“, fragte die Frau und die Soldaten saßen auf. Die beiden toten Kutscher waren von den Soldaten schnell beerdigt worden.
Georg half zuerst der Gräfin und dann ihm auf das Pferd, dann saß der Diener auch auf und spornte die zwei Hunde zur Suche an. Aber rund um die Kutsche war alles zertrampelt. Keiner der Hunde konnte hier eine Spur finden. Georg ritt mit den Tieren in beide Richtungen und hatte etwas später eine Spur gefunden. Sie führte den Waldweg wieder zurück und nun brachen alle auf. Georg und die Hunde führten die Truppe an. Den Schluss bildete die Kutsche, die auf der Straße dann nach Dresden abbiegen würde. Die Gräfin und er blieben in der Mitte der Soldaten. Er sah ihr an, dass sie immer noch versuchte, sich an alles zu erinnern, daher zeigte er Anna noch einmal das Medaillon mit dem Bild der Schwester. In dem blanken Feld daneben konnte sich die Gräfin im Spiegel sehen und vielleicht würde ihr das mehr helfen. …“
„… Eines Abends erhielt sie eine Einladung von einer feinen Dame zu einem Maskenball. Der ein paar Tage später stattfinden sollte. Eigentlich war das ein Ball wie jeder andere auch, nur eben mit Masken, aber wer wollte, der konnte auch eine Verkleidung wählen. Anna überlegte, welche Verkleidung wohl am besten zu ihr passen würde und ihr Blick fiel auf eine der Skulpturen in dem Saal. Es war eine griechische Göttin und vielleicht konnte sie auch so etwas tragen. Es war zwar etwas gewagter, aber es war ja ein Maskenball.
Daher stand sie am nächsten Tag eher auf und fuhr zu einem Geschäft mit Schneiderei am Markt, wo sie sich die Maße für das Kleid abnehmen ließ. Muster dafür gab es ja genug. Überall standen die Figuren herum, sogar direkt vor dem Geschäft auf dem Markt. An einem kleinen Brunnen stand eine Gruppe von marmornen Göttinnen. Sie wollte nur die kleine Änderung, dass sie nicht, wie die Statuen, barbusig sein wollte, sondern der Ausschnitt noch das wesentliche verdecken sollte. Die Schneiderin machte sich sofort an das Werk und schon am nächsten Tag konnte Anna das Kleid abholen. Es war ein weißer, luftiger Hauch von nicht viel Stoff. War es vielleicht doch zu gewagt gewesen und nicht so gut gewählt? Doch sie hatte sich entschieden es zu tragen. Der Stoff floss nur so um ihren Körper und ihre Figur wurde darin besonders gut betont.
Der Ball begann und es war zum Glück warm genug. Wie eine Göttin fühlte sie sich auch und jeder versuchte mit ihr in ein Gespräch zu kommen. Ob das daran lag, dass sie nur dieses dünne Kleid auf der nackten Haut trug, konnte sie nicht sagen, aber fast alle Männer wollten mit ihr tanzen. Mitten unter den Gästen sah Anna einen besonders großen Mann. Er näherte sich ihr und sie sah, dass er als Sonnengott verkleidet war. Nur einer hier konnte sich so etwas erlauben und als der Mann vor ihr stand, machte sie einen besonders tiefen Knicks. Dass der Mann damit einen besonderen Einblick auf ihre Oberweite bekam, nahm sie dabei gern in Kauf. Sie sagte „Majestät.“ und der Kurfürst, denn um niemanden sonst handelte es sich, nickte ihr wohlwollend zu. …“
„… In dem Saal waren nur einige Menschen anwesend. Der Richter, sein Schreiber, ein paar Soldaten, der angeklagte Räuber und ein paar Menschen, von deren Funktion Sofie keine Ahnung hatte. Der Prozess begann wie erwartet, der Räuber, Hans wie er sich nannte, stritt alles ab, was mit Raub und Mord zu tun hatte. Die Aussage von Sofie war da auch nicht wirklich hilfreicher. Jedes Mal, wenn Sofie den Mann ansah, lächelte dieser. Vermutlich rechnete er im Kopf schon die zu zahlende Geldstrafe aus, denn bei der würde es vermutlich bleiben. Auch die tränenreiche Schilderung ihrer Todesangst unter dem Baum ließ den Richter nicht wirklich weich werden und für sie stimmen.
So standen sie nur ein paar Schritte voneinander entfernt. Der Räuber und sein Opfer. Frech grinste er ihr in ihr Gesicht und Sofies Hals zog sich zusammen, so als ob die Schlinge noch darum gewesen wäre. Wenn ihnen nichts Besseres einfiel, so würde das Urteil wohl nicht zu ihren Gunsten ausfallen.
Sie blickte Harald von der Seite aus an, doch an seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass auch er am Ende seiner Ratschläge war. Am Abend des Tages verkündete der Richter, dass er am nächsten Tag das Urteil fällen würde und ließ den Räuber wieder in das Gefängnis zurückbringen. Zu Sofies Entsetzen nun schon ohne Ketten. Das ließ nichts Gutes hoffen.
Verzweifelt flehte sie zu Gott, dass er ihr helfen möge. Dann machte sie sich zusammen mit Harald auf den Weg nach Hause. …“
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