Mein Buch „Der schwarze Tod – Mainz, im Jahre 1349“

„… Ruhelos streifte ihr Blick über die dunkle Straße. Sie hatte sich ein Tuch vor das Gesicht gezogen, wodurch nur noch die Augen zu sehen waren und sie war ein Geschöpf der Dunkelheit geworden. Erst nach Einbruch der Dämmerung kam sie aus ihrem Versteck und beim ersten Morgenrot verzog sie sich wieder in ihre Behausung, in welcher sie den Rest des Tages verschlief. Die Angst vor der Gewalt trieb sie dazu. Sie hatte auch ihren Mann gesehen, wie er durch die Straßen streifte und sie suchte, doch Lorena durfte ihm nie wieder begegnen, denn sie hatte dem Engel geschworen, zu helfen und das war nun ihre Aufgabe, auch wenn ihr die Trennung von Balthasar seelische Schmerzen bereitete. Auf leisen Sohlen eilte sie durch die Gassen und half den Ärmsten und Kranken.

Es war nun Anfang August und das Grauen des Todes war in der Stadt allgegenwärtig geworden. Nicht nur die Toten der Pest waren zu beklagen, sofern noch jemand dazu in der Lage war, nein, auch Räuberbanden zogen umher und raubten die leeren Häuser und die sterbenden Menschen aus. Immer gejagt von den Wachen der Stadt. Wenn man so wollte, dann war die öffentliche Ordnung vollkommen zusammengebrochen.

Erschöpft setzte sich die Frau an eine Hauswand in den Schatten und dachte daran zurück, wie sie in dem Hause des Juden gewesen war. Die Frau hatte sie nie wieder gesehen. Eines Abends, als sich die Wunde geschlossen hatte und sie wieder so weit in Ordnung gewesen war, hatte ihr die Frau den allabendlichen Trunk gegeben. Dann war Lorena eingeschlafen und am nächsten Morgen irgendwo in der Stadt aufgewacht. Sie war vollkommen angezogen gewesen mit dem Kleid, das ihr Gundel damals in das Haus gebracht hatte. Lange hatte Lorena überlegt, ob sie wieder in ihre alte Hütte oder zu Balthasar zurückgehen sollte, doch sie hatte sich für den Engel entschieden. Nur so würde sie der Hölle entgehen! Und so lebte sie nun unter den Toten. Mehr ein Geist, als ein Mensch.

Wie lange würde sie das Ganze überleben? Oder war sie schon tot? Hielt der Engel des Herrn schützend seine Hand über sie? Vielleicht! Jetzt, in der Nacht, konnten ihr nur die Räuber etwas tun. Die Wachen waren nur am Tage unterwegs und die früher eingesetzten Nachtwächter gab es schon lange nicht mehr. Doch die Frau war flink und kannte sich gut aus. Schnell konnte sie in einer der Seitengassen verschwinden, wenn es notwendig sein würde.

Eine Frau mit einem Kind hockte sich nur wenige Schritte vor ihr hin. Sie hörte das Schmatzen des Kindes an der Brust und sah, wie die Mutter dem Säugling liebevoll über den Kopf strich. Ein Bild des Lebens in einer Wüste des Todes. Sollte sie nach vorn zu ihr gehen und die schützende Deckung verlassen? Gerade eben hatte sie einer Sterbenden etwas Wasser aus einem Brunnen gebracht und die letzten Augenblicke mit der Frau zusammen gebetet. Lorena war nun so etwas wie ein Sterbensbegleiter geworden. Nur ganz selten sah sie einen Pfarrer auf der Straße, der oft nur den Reichen und Mächtigen die Sterbesakramente spenden ging. Und was war mit den Ärmsten? Sollten sie in die Hölle kommen?

Auch das war ein Auftrag des Engels gewesen. So viele Seelen wie nur möglich retten! Eigentlich war es absurd! Sie war ja immer noch eine Hübschlerin, eine Ausgestoßene und nun war sie diejenige, die den Menschen den himmlischen Segen und Trost in der Not brachte. Die meisten der Sterbenden hätten ihr vor wenigen Wochen noch nicht mal in ihr Gesicht gesehen und nun hielt sie ihnen die Hand und betete mit ihnen.

Von der linken Seite war ein Tumult zu hören. Die junge Mutter sprang auf und eilte davon. Lorena drückte sich tiefer in den Schatten einer eingefallenen Wand. Dadurch verschmolz sie mit der Straße. Ihre dunklen Sachen taten ein Übriges und so würde sie nicht von den anderen zu sehen sein. Angespannt starrte sie in die Dunkelheit und sah ein paar Männer, die offensichtlich nichts Besseres zu tun hatten, als die Toten auch noch auszurauben. Der toten Frau, mit der sie gerade noch gebetet hatten, rissen sie das Kreuz vom Hals. Vermutlich war es der wertvollste Besitz der alten Frau gewesen. Doch sie war ja schon auf dem Weg zum himmlischen Tor.

Geduckt und zum Sprung bereit sah Lorena den Männern zu. Das waren also die „ehrbaren Menschen“ die sich immer für so viel besser gehalten hatten. Es waren Räuber und Leichenfledderer geworden! Ein Geräusch war von rechts zu hören und eine weitere Bande kam die Straße herauf. Die Männer würden sich direkt vor ihr treffen müssen. Noch enger presste sie sich nach hinten. Nun war keine Flucht mehr möglich! …“

Weiter lesen in meinem Buch „Der schwarze Tod – Mainz, im Jahre 1349“ mit ISBN 978-3-7494-7180-5, 336 Seiten als Buch für 9,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro.

Alle Informationen immer unter http://buch.goeritz-netz.de/31.html

Meine historische Erzählung „Das Versteck des Eremiten“

„… Seit fünf Tagen wohnte Barbara nun schon mit in der kleinen Hütte und sie hatte die anfängliche Scheu dem Manne gegenüber fast völlig abgelegt. Der Schmerz um die verlorene Familie steckte immer noch in ihr, aber das Leben musste weitergehen. Was blieb auch sonst übrig?
Natürlich war es ein gewaltiger Schritt, von dem reichen Mädchen, das von Mägden bedient wurde, zur einfachen Frau, die alles selbst machen musste.
Anna hatte damit viel weniger Probleme gehabt. Schon früher hatte die Schwester mehr Zeit in der Küche verbracht, als an jedem anderen Platz und die Mägde waren von klein auf ihre Freundinnen gewesen.
Für Barbara war das alles schwieriger und ihre geliebten Bücher fehlten ihr ebenfalls.
Sieghelm hatte eine Lutherbibel, die sie nun oft in der Zeit las, die ihr bei ihren Arbeiten blieb. Noch nie hatte sie die Bibel so intensiv gelesen, wie sie das jetzt tat. Da waren richtig gute Geschichten drin. Von guten Menschen. Samson, Delila, Moses und natürlich von Jesus.
Und sie fragte sich, ob er wohl all das gutheißen würde, was hier in seinem Namen geschah!
Bisweilen redete sie darüber mit Sieghelm und ihre Ansichten ähnelten sich oft. Barbara kam das seltsam vor, denn hier war ein Mann, der mit einer Frau über religiöse Themen redete und ihr dabei sogar gelegentlich recht gab!
Am Anfang, Tage zuvor, hatten sie zuweilen sogar darüber gestritten und Anna war dabei immer sofort aus der Hütte geflüchtet.
Nun verstand Barbara den Mann und er sie und es gab kaum noch Streit. Vielleicht näherten sie sich beide gegenseitig an. Damit blieb nur noch die Frage zu klären, ob sie hier bleiben, oder weiterziehen sollten.
Allerdings hatten sie noch immer kein Ziel und es gab auch keine Verwandten, zu denen sie hätten fliehen können.
Offenherzig hatte Sieghelm ihnen seine Hütte als Bleibe angeboten. Doch durfte sie so einfach hier bleiben? Ein Mann mit zwei unverheirateten Frauen unter einem Dach? Was hätte wohl die Mutter dazu gesagt? Sicherlich wäre die fromme Frau entsetzt gewesen, aber was war richtig und was falsch?
Bei einer weiteren Flucht ins Nirgendwo wären sie nur abermals der Gefahr ausgesetzt.
Ohne dass es Barbara bemerkte, hatte sich eine Art von Vertrauen zu dem Manne in ihr aufgebaut. Vielleicht war es die Sicherheit, die er ihr in diesem Hause gab, die nun auch in ihrer Seele angekommen war.
Sie glaubte, dass ihr nichts passieren konnte, wenn der Mann nur in der Nähe war. Eine Art von Gottvertrauen stellte sich ein und eine Hoffnung, dass in seiner Nähe alles gut wurde.
In den Reden, die er führte und in seinen Bewegungen hatte sie erkannt, dass auch er gebildet war und sicher aus einem guten Hause stammte. Die Bildung, die sie als Kind erhalten hatte, hatte auch bei dem Mann zu einer Weltsicht geführt, die sie sehr oft teilte.
Manchmal war es ihr, als hätten sie beide denselben Lehrer gehabt. Sogar dieselben Gedichte hatten sie gelernt und sie musste gelegentlich sogar darüber lachen, dass er eines der Gedichte begann und sie es sofort fortsetzen konnte.
Anna sah da meist nur verzweifelt zu. Ihr waren Gedichte und Lesen nie wichtig gewesen. Das hatte die Mutter oft zur Verzweiflung gebracht. „Kind! Was soll mal aus dir werden?“, hatte die alte Frau oft gestöhnt.
Doch das hatte auch Barbara nicht gewusst. Das Einzige, was möglich war, war ja die Heirat mit einem anderen Kaufmann oder Patrizier. Das wäre dann etwa in einem Jahr gewesen, so wie es bei Susanna in ein paar Wochen gewesen wäre, wenn sich die Neunzehnjährige nicht aus lauter Verzweiflung in ihren Dolch gestürzt hätte, um dem Missbrauch durch die Landsknechte zu entgehen.
Offensichtlich hatte die zierliche Schwester eher als alle anderen verstanden, was wohl geschehen würde. Doch was würde nun aus Anna und ihr?
Eine reiche Hochzeit war in so weite Ferne gerückt, dass Barbara noch nicht mal davon träumen würde. Sie waren beide mittellos und nur die gute Ausbildung war ihr noch geblieben. Allerdings würde ihr das als Magd wohl nichts nutzen.
Vielleicht hatte es Anna da besser gemacht. Von klein auf war sie bei Mechthild in der Küche gewesen. Sie hatte gelernt, wie man kocht, Fische ausnimmt und Handarbeiten macht. Das war nun von einem viel höheren Wert, als all die griechischen Bücher, die Barbara gelesen hatte.
Was konnte man schon mit Aristoteles anfangen, wenn einem der Magen knurrte? Was half es, wenn man die Ilias von Homer im Original lesen konnte, aber nicht in der Lage war, einen Fisch auszunehmen ohne sich dabei in die Finger zu schneiden?
Vielleicht war genau dieser Mann hier in der Hütte das Beste, was ihr passieren konnte. Er war Witwer und nicht unattraktiv.
Doch nun stand ihr wiederum ihre Bildung im Weg, denn sie konnte den Mann nicht einfach fragen, ob er sie zur Frau nehmen wolle.
Das ging nicht!
War das nun aber wirklich das, was sie wollte? Ging das nicht zu schnell? Verwirrt blieb sie zurück und hatte keine Ahnung, was sie denken oder tun sollte. Die Mutter hätte es gewusst! Tränen liefen ihr über die Wange und diesmal würde sie auch nicht mit ihm darüber reden können. Noch nicht mal mit Anna konnte sie sich dazu austauschen.
Sollte sie nun erst mal richtig trauern? Oder doch in die Zukunft schauen?
Wohin sollte ihr Blick gehen? Nach hinten oder nach vorn?
Konnte man etwas Neues beginnen, wenn das Alte noch nicht abgeschlossen war? Was würden wohl die griechischen Philosophen dazu sagen?
Zweifelnd setze sich Barbara in den Wald und sah auf die grüne Wand aus Blättern um sich her.
In ihre Gedanken versunken hoffte sie auf eine Antwort. Sollte sie, so wie Andromache um ihren Hektor geweint hatte, um die Familie weinen? Barbara zuckte bei diesem Gedanken zusammen, wenn sie an das weitere Schicksal von Andromache dachte.
Der geliebte Mann tot, sie entführt, vergewaltigt und gefangen gehalten, bis ihr die Flucht gelingt. Dass Barbara gerade diese Frau eingefallen war, das ängstigte sie nun. Und war nicht auch der Kampf um Troja ein Bruderkrieg gewesen?
„Woran denkst du?“, riss die Stimme des Mannes sie aus ihren Gedanken.
Unwillkürlich musste sie antworten: „An Andromache!“
„Homer oder Euripides?“, fragte er ohne zu zögern nach.
„Beides!“, setzte sie hinzu und blickte zu ihm auf.
Da war etwas in seinen Augen, was sie in seinen Bann zog. Sie waren sich beide viel zu ähnlich.
Er kam näher, trat neben sie und plötzlich konnte sie nicht anders, sie musste ihn küssen. Schnell erhob sie sich, schlag ihre Hand um seinen Nacken, zog ihn an sich heran und ihre Lippen suchten die seinen.
Dieser Kuss war so herrlich und dennoch zuckte sofort danach wieder zurück, denn sie hörte in sich die Mutter darüber schimpfen.
Das durfte man als Frau nicht!
Barbara löste ihren Arm und wich einen Schritt von ihm zurück. Beschämt über ihre Beherztheit, schlug sie die Lider nieder. Was hatte sie dazu angestiftet?
Der Mann stand nur einen Schritt vor ihr. Warf er sie nun aus seiner Hütte? Langsam hob sie ihren Blick und legte den Kopf schief. Was hatte sie zu dieser unüberlegten Tat verleitet? Würde es etwas nutzen, wenn sie sich dafür bei ihm entschuldigen würde?
Er griff nach ihrer Hand, zog sie zu sich und Barbara ließ es geschehen.
Tröstend legte er seine Arme um sie und sie genoss seinen Schutz.
Alles würde gut werden. Hoffentlich!
Andromache zuckte warnend durch ihren Kopf. …“

Weiter lesen in meinem Buch „Das Versteck des Eremiten“ mit ISBN 978-3-7543-3412-6, als Buch für 9,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro.

Alle Informationen immer unter http://buch.goeritz-netz.de/38.html

Meine historische Erzählung „Im Schatten des Regenbogens“

„… Das Getreide befand sich endlich in der Scheune und damit war Zeit zum Verschnaufen. Gisela hatte mit zunehmender Sorge bemerkt, wie sich sowohl Kaspar als auch Barbara veränderten. Bei Barbara konnte sie es ja noch auf die schwere und ungewohnte Arbeit schieben, aber bei ihrem Bruder?
In der Woche, die sie die Felder abgeerntet hatten, hatte er sich mit jedem Tage mehr zu seinen Ungunsten verwandelt und ihren Fragen ging er aus dem Weg.
Und so wie sich Kaspar von ihr entfernte, so näherte sie sich immer mehr an Barbara an.
Obwohl diese letzte leidenschaftliche Nacht mit ihr schon mehr wie eine Woche her war, war doch die Erinnerung an dieses wundervolle Erlebnis immer noch in ihr wach. Was mit dem einen Kuss damals im Kloster als Freundschaft begonnen hatte, das war jetzt zu einer Art von inniger Gunst geworden.
Und da schmerzte es natürlich umso mehr, die Freundin so leiden zu sehen. Vielleicht schämte sich Gisela auch für das Verhalten ihres Bruders.
Momentan zog sich Barbara immer mehr in sich zurück. Sie wurde wieder diese unnahbare Gräfin, die sie für Gisela im Schloss gewesen war. In sich gekehrt, wort- und gefühllos. Scheinbar eiskalt!
Jede Nacht lagen sie nah beieinander und trotzdem wie durch Welten voneinander getrennt. Mit jedem neuen Tag entfremdete sie sich weiter von Kaspar und in ihrem Inneren schmerzte es Gisela, wenn sie sah, wie dieser mit der Freundin umging.
Auf eine Armlänge entfernt sah sie den beiden zu, die sich neben ihr liebten. Das hatte sie schon vorher heimlich getan, doch gegenwärtig machte sie es viel aufmerksamer und sie sah sich selbst in dem Verhalten von Barbara.
Wie sich Gisela einst bei dem Grafen verhalten hatte, so verhielt sich Barbara jetzt bei Kaspar. Still, duldend und leidend. In so mancher Nacht hatten sie sich beide in den Schlaf geweint. Barbara viel schneller, da sie von der ungewohnten Arbeit oft völlig erschöpft gewesen war.
Momentan stand Gisela mit einem Getreidebündel im Arm an der Tür der Scheune und sah den Männern zu, die auf dem Platz vor der Scheune mit den Dreschflegeln im Kreis standen und das Korn aus den Ähren holten.
Mit einem fröhlichen Lied schlugen sie reihum im Takt und die Mägde versorgten sie mit neuen Kornbündeln.
Gisela bemerkte, wie Barbara gerade unter einem der Dreschflegel wegtauchte. Die unerfahrene Frau war viel zu ungeschickt und beinah wäre sie von dem herunter sausenden Holz am Kopfe getroffen worden.
Sie hatte einfach nicht den Rhythmus, der jeder Landmagd mit in die Wiege gelegt worden war. Abermals bückte sie sich im ungünstigsten Moment und Gisela konnte sie gerade noch zurückreisen, bevor schlimmeres passieren konnte.
Sie nahm die Freundin zur Seite und sah die Tränen in ihren Augen.
„Bleib hinter mir und sieh mir zu. Ich hole das ausgedroschene Stroh und du bringst es dann nach hinten zu den Strohpuppen am Zaun“, raunte sie der Freundin zu und strich ihr dabei liebevoll über die Wange.
Gisela spürte dabei, wie Barbara sich ihr entgegendrückte und dankbar zunickte.
Augenblicklich begann sich Gisela in den dumpfen Rhythmus zu begeben. Es dauerte nur einen Atemzug, dann hatte sie die Bewegung aufgenommen. Jahrelang hatte sie diese Tätigkeit im Sommer ausgeführt und sie hätte wohl auch mit verbundenen Augen den richtigen Moment zum Zupacken gefunden.
In fließenden Bewegungen zog sie das Stroh fort, reicht es nach hinten und sah, wie von der anderen Seite neue Ähren nachgeschoben wurden.
Die Männer waren gut aufeinander eingespielt und hier saß wirklich jeder Hieb! Es waren fast nur ältere Bauern und Knechte, die jüngeren waren wohl beim Aufstand gewesen.
Im Takt des Liedes und der Schläge tänzelte sie dahin und erspähte aus dem Augenwinkel, wie der Bauer Kaspar zur Seite nahm.
Für einen Moment stockte sie und wurde augenblicklich ihrerseits von Barbara zurückgerissen. Um Daumenbreite entfernt sauste der Dreschflegel vor ihrer Nase zu Boden.
Unvorsichtigkeit konnte hier schwerste Verletzungen nach sich ziehen, das wusste sie seit Jahren, und trotzdem war sie so nachlässig gewesen.
Schnaufend schaute sie über die Männer hinweg zur anderen Seite. Der Bauer trank mit Kaspar während der Arbeit! Eigentlich war dies eine Ungeheuerlichkeit! Was konnte das nur bedeuten?
„Gisela! Trödle nicht!“, fuhr die Bäuerin sie an und riss sie damit vorerst aus ihren Grübeleien.
Momentan war die Arbeit wichtiger!
Viel konzentrierter machte sie weiter und bei jedem Griff berührten sich ihre und Barbaras Hände. Da war so etwas Vertrautes darin und sie spürte, wie das Eis in Barbaras Seele mit jedem Körperkontakt immer mehr schmolz.
Irgendwann machten die Männer eine Pause und das war das Signal für alle Mägde, sich auf das gedroschene Korn zu stürzen, um es zur Seite zu räumen.
Seite an Seite knieten Barbara und sie auf dem Platz und klaubten die Körner in flache Körbe.
Vierzig Hände räumten den Platz in Windeseile frei, damit die Männer nach der Rast unverzagt weiterarbeiten konnten, aber weder Barbara noch sie hatten Augen für das Korn, sondern nur füreinander. Ohne Blick nach unten rafften sie das Getreide zusammen und immer wieder berührten sich dabei ihre Hände.
Unbeabsichtigt? Sicher nicht!
Die Männer kamen zurück, die Frauen wichen aus. Kaspar und der Bauer fehlten allerdings! Sicherlich waren sie in der Hütte geblieben. Am wichtigsten Tag des ganzen Jahres! Am Dreschtag!
Die monotone Arbeit ging den ganzen Tag weiter, aber den Bruder sah sie erst in der Abenddämmerung wieder auf dem Platz, als der Bauer die Männer verabschiedete.
Erneut wich Kaspar ihren Fragen aus und verschwand auch schon wenig später mit den Männern. Sicher gingen sie in die Schänke.
Barbara drückte sich neben ihr die Hände in den Rücken, richtete sich ächzend auf und sagte danach leise: „Danke!“
Gemeinsam schlurften sie zum Brunnen hinüber, wo sich Barbara entkräftet auf den Rand setzte. Offensichtlich war sie selbst zum Waschen zu erschöpft und darum half Gisela ihr, als würde sie einem kleinen Kind helfen.
Sie zog der Freundin das Kleid über den Kopf, nahm einen Lappen und wusch ihr Gesicht, Hals und Arme. Danach kniete sie sich vor sie hin und wusch auch Barbaras Beine ab. Einst hatte sie in dieser Art als Zoffmagd jeden Tag Barbara auf ihrem Schloss gewaschen.
Doch dieses Mal war es anders, denn als sie sich wieder aufrichtete, wurde sie von der Freundin dafür mit einem Kuss belohnt. Einem langen Kuss!
Für einen Moment zuckte sie zurück, doch dann kam die Erinnerung an diese wunderschöne Nacht zurück.
Barbara griff sich den Lappen und wusch sie jetzt ihrerseits, obwohl sie dazu vor kurzem noch zu abgekämpft gewesen war. Es tat gut, sich so verwöhnen zu lassen.
Wenig später schlenderten sie, Hand in Hand, zur Scheue zurück.
In diesem Gebäude und in der einsetzenden Dämmerung folgte ein neuer Kuss.
Augenblicklich schmolz ihrer beider Herz.
Aus der Freundschaft wurde Liebe, die aufloderte und vor der es kein Halten mehr gab.
Hektisch entledigten sie sich der Unterkleider und nur Bruchteile eines Augenblickes später sanken sie in das Stroh. Leidenschaftlich küssten sie sich.
Sie streichelten und liebten sich.
Im Dunkel der Scheune trieben sie sich beide gegenseitig zur Erlösung hin und die Erschöpfung des Tages war weit entfernt.
Stöhnend bäumte sich Barbara unter ihren Fingern auf. …“

Weiter lesen in meinem Buch „Im Schatten des Regenbogens“ mit ISBN 978-3-7562-5829-1, als Buch für 11,50 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.

Alle Informationen immer unter http://buch.goeritz-netz.de/40.html

Mein Buch „Im Schatten des Regenbogens“

„… Das Getreide befand sich endlich in der Scheune und damit war Zeit zum Verschnaufen. Gisela hatte mit zunehmender Sorge bemerkt, wie sich sowohl Kaspar als auch Barbara veränderten. Bei Barbara konnte sie es ja noch auf die schwere und ungewohnte Arbeit schieben, aber bei ihrem Bruder?
In der Woche, die sie die Felder abgeerntet hatten, hatte er sich mit jedem Tage mehr zu seinen Ungunsten verwandelt und ihren Fragen ging er aus dem Weg.
Und so wie sich Kaspar von ihr entfernte, so näherte sie sich immer mehr an Barbara an.
Obwohl diese letzte leidenschaftliche Nacht mit ihr schon mehr wie eine Woche her war, war doch die Erinnerung an dieses wundervolle Erlebnis immer noch in ihr wach. Was mit dem einen Kuss damals im Kloster als Freundschaft begonnen hatte, das war jetzt zu einer Art von inniger Gunst geworden.
Und da schmerzte es natürlich umso mehr, die Freundin so leiden zu sehen. Vielleicht schämte sich Gisela auch für das Verhalten ihres Bruders.
Momentan zog sich Barbara immer mehr in sich zurück. Sie wurde wieder diese unnahbare Gräfin, die sie für Gisela im Schloss gewesen war. In sich gekehrt, wort- und gefühllos. Scheinbar eiskalt!
Jede Nacht lagen sie nah beieinander und trotzdem wie durch Welten voneinander getrennt. Mit jedem neuen Tag entfremdete sie sich weiter von Kaspar und in ihrem Inneren schmerzte es Gisela, wenn sie sah, wie dieser mit der Freundin umging.
Auf eine Armlänge entfernt sah sie den beiden zu, die sich neben ihr liebten. Das hatte sie schon vorher heimlich getan, doch gegenwärtig machte sie es viel aufmerksamer und sie sah sich selbst in dem Verhalten von Barbara.
Wie sich Gisela einst bei dem Grafen verhalten hatte, so verhielt sich Barbara jetzt bei Kaspar. Still, duldend und leidend. In so mancher Nacht hatten sie sich beide in den Schlaf geweint. Barbara viel schneller, da sie von der ungewohnten Arbeit oft völlig erschöpft gewesen war.
Momentan stand Gisela mit einem Getreidebündel im Arm an der Tür der Scheune und sah den Männern zu, die auf dem Platz vor der Scheune mit den Dreschflegeln im Kreis standen und das Korn aus den Ähren holten.
Mit einem fröhlichen Lied schlugen sie reihum im Takt und die Mägde versorgten sie mit neuen Kornbündeln.
Gisela bemerkte, wie Barbara gerade unter einem der Dreschflegel wegtauchte. Die unerfahrene Frau war viel zu ungeschickt und beinah wäre sie von dem herunter sausenden Holz am Kopfe getroffen worden.
Sie hatte einfach nicht den Rhythmus, der jeder Landmagd mit in die Wiege gelegt worden war. Abermals bückte sie sich im ungünstigsten Moment und Gisela konnte sie gerade noch zurückreisen, bevor schlimmeres passieren konnte.
Sie nahm die Freundin zur Seite und sah die Tränen in ihren Augen.
„Bleib hinter mir und sieh mir zu. Ich hole das ausgedroschene Stroh und du bringst es dann nach hinten zu den Strohpuppen am Zaun“, raunte sie der Freundin zu und strich ihr dabei liebevoll über die Wange.
Gisela spürte dabei, wie Barbara sich ihr entgegendrückte und dankbar zunickte.
Augenblicklich begann sich Gisela in den dumpfen Rhythmus zu begeben. Es dauerte nur einen Atemzug, dann hatte sie die Bewegung aufgenommen. Jahrelang hatte sie diese Tätigkeit im Sommer ausgeführt und sie hätte wohl auch mit verbundenen Augen den richtigen Moment zum Zupacken gefunden.
In fließenden Bewegungen zog sie das Stroh fort, reicht es nach hinten und sah, wie von der anderen Seite neue Ähren nachgeschoben wurden.
Die Männer waren gut aufeinander eingespielt und hier saß wirklich jeder Hieb! Es waren fast nur ältere Bauern und Knechte, die jüngeren waren wohl beim Aufstand gewesen.
Im Takt des Liedes und der Schläge tänzelte sie dahin und erspähte aus dem Augenwinkel, wie der Bauer Kaspar zur Seite nahm.
Für einen Moment stockte sie und wurde augenblicklich ihrerseits von Barbara zurückgerissen. Um Daumenbreite entfernt sauste der Dreschflegel vor ihrer Nase zu Boden.
Unvorsichtigkeit konnte hier schwerste Verletzungen nach sich ziehen, das wusste sie seit Jahren, und trotzdem war sie so nachlässig gewesen.
Schnaufend schaute sie über die Männer hinweg zur anderen Seite. Der Bauer trank mit Kaspar während der Arbeit! Eigentlich war dies eine Ungeheuerlichkeit! Was konnte das nur bedeuten?
„Gisela! Trödle nicht!“, fuhr die Bäuerin sie an und riss sie damit vorerst aus ihren Grübeleien.
Momentan war die Arbeit wichtiger!
Viel konzentrierter machte sie weiter und bei jedem Griff berührten sich ihre und Barbaras Hände. Da war so etwas Vertrautes darin und sie spürte, wie das Eis in Barbaras Seele mit jedem Körperkontakt immer mehr schmolz.
Irgendwann machten die Männer eine Pause und das war das Signal für alle Mägde, sich auf das gedroschene Korn zu stürzen, um es zur Seite zu räumen.
Seite an Seite knieten Barbara und sie auf dem Platz und klaubten die Körner in flache Körbe.
Vierzig Hände räumten den Platz in Windeseile frei, damit die Männer nach der Rast unverzagt weiterarbeiten konnten, aber weder Barbara noch sie hatten Augen für das Korn, sondern nur füreinander. Ohne Blick nach unten rafften sie das Getreide zusammen und immer wieder berührten sich dabei ihre Hände.
Unbeabsichtigt? Sicher nicht!
Die Männer kamen zurück, die Frauen wichen aus. Kaspar und der Bauer fehlten allerdings! Sicherlich waren sie in der Hütte geblieben. Am wichtigsten Tag des ganzen Jahres! Am Dreschtag!
Die monotone Arbeit ging den ganzen Tag weiter, aber den Bruder sah sie erst in der Abenddämmerung wieder auf dem Platz, als der Bauer die Männer verabschiedete.
Erneut wich Kaspar ihren Fragen aus und verschwand auch schon wenig später mit den Männern. Sicher gingen sie in die Schänke.
Barbara drückte sich neben ihr die Hände in den Rücken, richtete sich ächzend auf und sagte danach leise: „Danke!“
Gemeinsam schlurften sie zum Brunnen hinüber, wo sich Barbara entkräftet auf den Rand setzte. Offensichtlich war sie selbst zum Waschen zu erschöpft und darum half Gisela ihr, als würde sie einem kleinen Kind helfen.
Sie zog der Freundin das Kleid über den Kopf, nahm einen Lappen und wusch ihr Gesicht, Hals und Arme. Danach kniete sie sich vor sie hin und wusch auch Barbaras Beine ab. Einst hatte sie in dieser Art als Zoffmagd jeden Tag Barbara auf ihrem Schloss gewaschen.
Doch dieses Mal war es anders, denn als sie sich wieder aufrichtete, wurde sie von der Freundin dafür mit einem Kuss belohnt. Einem langen Kuss!
Für einen Moment zuckte sie zurück, doch dann kam die Erinnerung an diese wunderschöne Nacht zurück.
Barbara griff sich den Lappen und wusch sie jetzt ihrerseits, obwohl sie dazu vor kurzem noch zu abgekämpft gewesen war. Es tat gut, sich so verwöhnen zu lassen.
Wenig später schlenderten sie, Hand in Hand, zur Scheue zurück.
In diesem Gebäude und in der einsetzenden Dämmerung folgte ein neuer Kuss.
Augenblicklich schmolz ihrer beider Herz.
Aus der Freundschaft wurde Liebe, die aufloderte und vor der es kein Halten mehr gab.
Hektisch entledigten sie sich der Unterkleider und nur Bruchteile eines Augenblickes später sanken sie in das Stroh. Leidenschaftlich küssten sie sich.
Sie streichelten und liebten sich.
Im Dunkel der Scheune trieben sie sich beide gegenseitig zur Erlösung hin und die Erschöpfung des Tages war weit entfernt.
Stöhnend bäumte sich Barbara unter ihren Fingern auf. …“

Weiter lesen in meinem Buch „Im Schatten des Regenbogens“ mit ISBN 978-3-7562-5829-1, als Buch für 11,50 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.

Alle Informationen immer unter http://buch.goeritz-netz.de/40.html

Meine historische Erzählung „Die Braut des Templers“

„… Das Donnerwetter der Mutter war sicher in der ganzen Siedlung zu hören gewesen. Noch jetzt klingelten Aveline die Ohren und dabei war das schon Stunden her. Die beinahe erfolgte Schändung war der Mutter dabei nicht so schlimm vorgekommen, wie das Fehlen der Unterwäsche.
Dass sie beinahe nicht mehr lebend nach Hause gekommen wäre, das war wohl Nebensache gewesen. Mutter hätte es offenbar lieber gesehen, sie wäre in Ehre gestorben, als das sie mit nackten Beinen durch das Viertel lief!
Nun war es draußen dunkel und Aveline saß am Tisch in der Hütte. Noch zwei weitere Male war sie an dem Tag am Fluss gewesen, um zu waschen. Immer mit einem mulmigen Gefühl in ihrem Bauch dafür aber korrekt gekleidet.
Wobei das in der Hitze mehr als lästig gewesen war.
Neben ihr lag der Mantel ihres Retters und in den Händen hatte sie ein leinenes Tuch, das sie mit dem Bild eines Löwen bestickte. Im Schein des kleinen Talglichtes schien sich die Raubkatze auf dem Tuch zu bewegen.
Schon oft hatte Aveline Tiere auf Tücher gestickt und die Nachbarinnen lobten sie häufig für ihre Fingerfertigkeit, doch dieses Tuch musste etwas ganz Besonderes werden.
Der Anhänger an ihrem Halse hatte nun ein neues Band, einen neuen Gürtel hatte Aveline ebenfalls und zum Glück auch noch ihre Unschuld behalten, obwohl die Mutter da anscheinend keinen so großen Wert darauf legte.
Hauptsache die Strümpfe waren am Bein!
Avelines Blick ging zum Lager der Mutter hinüber, auf das diese sich gerade eben niedergelassen hatte. Selbst in der Nacht trug Mutter das lange leinene Unterkleid bis zum Halse geschlossen.
Bei der derzeitigen Hitze in der Hütte hätte sich Aveline auch gern einfach nur nackt unter die Decke gelegt.
Es würde sicher erneut bis zum Morgen dauern, bevor sich der Innenraum der Hütte auf angenehme Temperaturen abgekühlt haben würde.
Das Strohdach half da nur wenig, wenn die Sonne den ganzen Tag auf die Hüttenwand knallte und ihre Hütte war die einzige in der Siedlung, die zu fast drei Seiten den ganzen Tag Sonne abbekam.
An manchen Sommertagen konnte man abends nicht die Hand auf die mit Lehm beschichtete Außenwand legen, ohne sich dabei eine Verbrennung zu holen.
Mutter begann zu schnarchen und die Handarbeit fing wieder Avelines Aufmerksamkeit ein. Sorgsam, Stich für Stich, nahm die Raubkatze langsam Gestalt an. Sie setzte die Stiche besonders eng und daher dauerte es auch etwas länger, bis das etwa Handtellergroße Tier auf einer Ecke des Tuches so abgebildet war, wie es sich Aveline vorgestellt hatte.
Groß, kräftig, auf den Hinterbeinen stehend und mit weit aufgerissenem Maul. Vermutlich so, wie der Ritter es mögen würde. Und so, wie der Mann um sie, oder für sie, gekämpft hatte.
Mit dem Bild des Löwen vor Augen holte sie sich die Momente des Kampfes nochmals vor ihren Geist. Sie sah, wie der Ritter mit wehendem Mantel und nur mit seinen Fäusten die beiden Räuber bezwungen und getötete hatte.
In den Mantel gehüllt, der nun neben ihr lag und dessen Stoff ihre Finger gerade versonnen streichelten. Und wie vornehm der Ritter sie behandelt hatte! Nicht so, wie es die Knechte hier manchmal taten.
Natürlich herrschte ein rauer Ton in der Siedlung. Beschimpfungen, Beleidigungen und obszöne Schmähungen waren an der Tagesordnung, aber das andere gefiel ihr viel besser.
Versonnen zog sie das Tüchlein an ihre Brust. Da sie am nächsten Tag sowieso die Wäsche in die Kommende der Templer bringen musste, würde sie dabei auch die gerade eben fertig gestellte Stickerei mitnehmen.
Was würde der Empfänger wohl dazu sagen?
Kuno von Bärenberg! Der Name flog immer wieder durch ihren Kopf. Ein adliger Ritter und hochgeborener Herr. Würde er das Tuch überhaupt annehmen?
Sicherlich war es für ihn nur eine kleine Gabe. Eine Nichtigkeit, doch Aveline legte ihre ganze Liebe in diese Arbeit.
Bei den Gedanken an seinen fremdländischen Namen und seine Gestalt zog ein Kribbeln durch ihren Bauch. Ein Lächeln legte sich um ihren Mund.
Kuno von Bärenberg. Das klang so himmlisch. Allerdings war er ein hoher Herr. Das konnte nichts werden! Es würde eine Schwärmerei bleiben.
Da Aveline jeden Tag mit den Tempelrittern und deren Knechten zu tun hatte, wusste sie auch gut Bescheid, wie es bei den Männern dort in der Kommende zuging.
Aveline hob ihren Blick zur Tür. Hatte der Ritter nicht eigentlich schon gegen das 70. Gebot des Ordens verstoßen? „Die Brüder sollen ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Angesicht von Frauen richten“, stand dort und sie hatte ihm nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihre Brüste gezeigt. Und ihren nackten Schoß, wie ihr gerade siedend heiß durch den Kopf schoss. In ihrer gesamten Nacktheit hatte sie vor ihm gestanden.
Seufzend erhob sie sich von dem Hocker, drückte ihren Rücken durch und streckte sich. Es würde eine kurze Nacht werden, wenn sie überhaupt schlafen könnte.
Noch waren ihre Gedanken völlig durcheinander. Das Licht des Mondes lockte sie vor die Hütte. Die schmutzige Gasse des Tages war in ein silbernes Licht getaucht und hatte dieselbe Farbe, wie auch der kleine Anhänger um ihren Hals.
Alles war in Silber gefasst. Stille war draußen und es war angenehm. Der kühle Wind der Nacht hatte die Hitze des Tages vertrieben. Zumindest vor der Hütte. Nun betrachtete sie ihr Werk auf dem Tuch. Auch der Löwe schien zu leuchten.
Von dem Tuch glitt ihr Blick die Gasse entlang zur Umzäunung der Kommende. Irgendwo dort hinten schlief ihr Retter gerade.
Vielleicht wäre ein Dankgebet auch für ihn nicht schlecht. Zusätzlich zu dem Tuch. Irgendwie kamen ihre Gedanken von dem Mann nicht mehr los und trotzdem musste sie ihn aus ihrem Kopf bekommen.
Er war ein Tempelritter und stand weit über ihr. Und er sollte keuch wie ein Mönch leben.
Wie ein Löwe hatte er um sie gekämpft. War sie seine Löwin? Das Kribbeln in ihrem Bauch rutschte eine Etage tiefer und fing sich in ihrem Schoß. Im Moment hatte sie völlig unkeusche Gedanken in sich, da war sie keine Löwin. Sie fühlte sich eher wie eine rollige Katze, die sich nach dem Kater sehnte.
Wo kamen diese Empfindungen auf einmal her? Hatte der Mond sie ihr in den Kopf gelegt? Fragend richtete sie ihren Blick auf die fast halbe Scheibe am Nachthimmel, die gerade versinken wollte.
Mit jedem Augenblick, den sie länger in das Silberlicht starrte, verstärkte sich das Gefühl in ihr. Aveline musste zurück in die Hütte, bevor sie diese Empfindung überwältigen würde!
Mit Mühe riss sie sich von dem Licht los und ging in die Wärme der Behausung zurück.
Was war das gewesen? Das war unzüchtig!
Niemals durfte sie auch nur so etwas denken!
Sorgfältig legte Aveline das Tuch zusammen, kniete sich in die Ecke und begann vor dem kleinen Kreuz das Vater-Unser. Danach streifte sie sich das Kleid über den Kopf, faltete die Strümpfe sorgsam auf dem Hocker zusammen und legte sich im Unterkleid zur Mutter auf ihr Lager.
Ihr Körper war hier, ihre Gedanken in der Kommende. Und sie bekam sie einfach nicht zurück! Wenn sie die Augen schloss, dann sah sie den Mann vor sich. Da war mehr als Dankbarkeit in ihr, aber im Angesicht ihrer Situation war dies völlig nutzlos. …“

Weiter lesen in meinem Buch „Die Braut des Templers“ mit ISBN 978-3-7534-4502-1 als Buch für 9,90 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.

Alle Informationen immer unter http://www.buch.goeritz-netz.de/37.html

Winterzeit ist Lesezeit…

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Mein Buch „Der Schmied des Königs“ jetzt auch als E-Book …

„… Siegbert saß vor der elterlichen Hütte und hörte die Schweine nebenan satt grunzen. Vor einigen Augenblicken erst hatte er sie gefüttert und jetzt saß er hier auf dem umgestülpten Futtereimer und dachte darüber nach.
Sollte das sein Leben sein? Schweinebauer wie sein Vater und dessen Vater zuvor? Einzig deshalb, weil er der älteste war? Er hatte noch drei Brüder, die aber alle jünger waren, als er selbst.
Vor wenigen Tagen hatte er seinen sechzehnten Sommer begonnen und er spürte tief in sich diesen Drang, von hier zu verschwinden. Bloß wie? Und wohin?
Auf dem Weg zwischen den Hütten ritten ein paar Männer vorbei und einer davon stoppte sein Pferd direkt vor ihm.
Er schaute auf und sah Karl auf dessen Rappen vor sich stehen. Karl war der Sohn des Ritters auf der Burg unmittelbar oberhalb des Dorfes und sie hatten sich schon vor Jahren angefreundet. Lange würde das aber sicher nicht mehr halten, denn in ein paar Jahren würden sie Herr und Knecht sein.
Im Moment waren sie beide zwei gleich alte Jungs und Freunde, aber wie lange noch? Wenn Siegbert hier blieb, so konnte er die Tage bis dahin schon zählen. Noch zwei Jahre, höchstens drei.
Karl sprang von seinem Pferd und versank mit seinen Stiefeln sofort eine gute Handbreit im Schlamm des Weges.
Siegbert erhob sich und trat auf den Freund zu. Schuhe hatte er nicht und der Schlamm war ihm völlig egal. Sie begrüßten sich mit einem Handschlag und gingen den Weg entlang. Das Pferd trottete ihnen hinterher, ohne dass Karl es führen musste.
Wie gebannt schaute Siegbert dabei auf das Schwert an der Seite seines Freundes, das dieser heute zum ersten Mal trug. Diese Waffe war sicher mehr als fünfmal so lang, wie sein eigenes Messer, und das war schon das längste Messer gewesen, was Siegbert finden konnte.
Gern würde er das Schwert einmal in die Hand nehmen, aber das war nichts für Bauernhände und wenn es einer der Männer von der Burg sehen würde, dass er eine Waffe in den Händen hielt, so würde es ihm, und sicher auch seinem Freund Karl, schlecht ergehen.
Aber ihn interessierte nicht so sehr die Waffe, sondern die Art und Weise, wie sie hergestellt wurde.
Immer dann, wenn der Schmied in ihrem Dorf bei seiner Tätigkeit war, konnte er nicht umhin, ihn dabei beobachten zu müssen. Die Arbeit des Schmiedes hatte ihn von klein auf angezogen. Wie der Mann mit ein paar Hammerschlägen eine krumme Sense wieder in Form brachte, war einfach nur sehenswert und fast wie Zauberei.
Wie war wohl erst die Arbeit an solch einem Schwert? Sicher noch viel faszinierender. Vielleicht sollte er eine Anstellung bei einem Schmied suchen? Nur wo?
Er begann zu überlegen und schließlich zeigte er auf das Schwert und fragte seinen Freund danach.
Karl blieb stehen und zog das Schwert heraus.
„Es ist ein Ulfberht. Eine besondere und kostbare Waffe“, begann Karl und dabei hielt er das Schwert über seinen Kopf, wodurch sich die Sonne darin spiegeln konnte.
Ein seltsam verdrehtes Muster war in die Klinge eingearbeitet und im Lichte der Sonne sah es aus, als ob die Waffe lebte und sich der Geist des Schwertes darin auf und ab bewegte.
„Es kostet mehr, als alle Dörfer meines Vaters in einem halben Jahr Abgaben zu uns bringen!“, gab Karl noch zu verstehen.
Jetzt erst konnte Siegbert den Wert des Schwertes richtig ermessen. Solch eine Waffe wollte er machen. Nur wo?
„Weißt du, wo sie gefertigt wurde?“, fragte er daher seinen Freund, doch der schüttelte nur den Kopf und steckte die Waffe wieder weg.
Damit hatte Siegbert einen Entschluss gefasst, doch plötzlich hörte er den Vater nach ihm rufen.
Schnell lief er zurück und kassierte für sein Trödeln eine Schelle.
Er hielt sich die schmerzende Wange und machte sich schleunigst wieder an die Arbeit, doch damit war sein Entschluss noch viel fester gefasst worden.
Während Siegbert im Stall bei den Kühen arbeitete, ging Karl, nun das Pferd am Zügel führend, den kleinen Hügel hinauf, wo der Turm über den Holzpfählen gut zu sehen war.
Das Bauwerk nannte sich Burg, aber eigentlich war es nur die von hölzernen Palisaden umgebene Hügelspitze oberhalb des Dorfes. Auch hier gab es nur Holzhütten, Scheunen und Ställe, denn es sollte ein Fluchtpunkt für die umliegenden Dörfer sein, wenn die Ungarn mal wieder nach Sachsen einfielen, wie sie es schon oft in den letzten Jahren gemacht hatten.
Hinter Karl wurde das Tor geschlossen, auch wenn es noch nicht dunkel war, aber man wollte den Schwachpunkt der Befestigung nicht unnötig zu lange ungeschützt lassen.
Neben dem Tor, auf der Plattform des hölzernen Turmes, stand sein Vater und stützte sich auf die Brüstung des nach innen offenen Bauwerkes.
Er sah zu Karl hinunter und wendete sich danach wieder der Umgebung zu.
Rupert konnte von diesem Platz aus alle zehn Dörfer sehen, die zu seinem Bereich gehörten und deren Bauern dafür sorgten, dass sie hier oben einigermaßen gut leben konnte. Zumindest besser als die Landbevölkerung, die ihm vollkommen gehörte.
Hier hatte er zwar eine Schutzaufgabe, gleichzeitig mussten die Bauern für ihn sorgen. Früher, als sein Großvater noch hier lebte, waren sie noch alle gleich gewesen, doch jetzt hatte er vom König dieses Lehen erhalten und damit auch das Leben der Menschen zu seinen Füßen.
Bei allem, was die Bauern machen wollten, mussten sie daher jetzt ihn fragen. Egal ob sie heiraten oder fortziehen wollten, Rupert hatte das Recht zu entscheiden und er ließ niemanden aus seinem Bereich heraus, denn jeder Bauer, jede Bäuerin vermehrte seine Macht.
Auch Recht sprechen lag nun in seinen Händen und jeden Sonntag, nach dem Gottesdienst kamen die Menschen zu ihm und er musste entscheiden. Das machte er meist nach Gefühl oder danach, wer ihm mehr Macht versprechen konnte. So manches Schlachttier wechselte gelegentlich den Besitzer, um den Richter in ihm milde oder wohlgesonnen zu stimmen und er fand das gar nicht mal so schlecht.
Mit jeder Ernte stieg sein Einfluss und sicher würde er bald vom König noch ein paar Dörfer erhalten, weil sein Nachbar beim Herrscher in Ungnade gefallen war.
Er musste nur noch dafür sorgen, dass der König sein Geschenk, eine kostbare Halskette, erhielt. Dieses Geschenk war bestimmt gut angelegt und würde sein Ansehen bei König Heinrich noch weiter stärken. …“

Weiter lesen in meinem Buch „Der Schmied des Königs“ mit ISBN 978-3-7578-1828-9, als Buch für 8,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro.

Alle Informationen immer unter http://www.buch.goeritz-netz.de/43.html

Mein Buch „Der Schmied des Königs“

„… Siegbert saß vor der elterlichen Hütte und hörte die Schweine nebenan satt grunzen. Vor einigen Augenblicken erst hatte er sie gefüttert und jetzt saß er hier auf dem umgestülpten Futtereimer und dachte darüber nach.
Sollte das sein Leben sein? Schweinebauer wie sein Vater und dessen Vater zuvor? Einzig deshalb, weil er der älteste war? Er hatte noch drei Brüder, die aber alle jünger waren, als er selbst.
Vor wenigen Tagen hatte er seinen sechzehnten Sommer begonnen und er spürte tief in sich diesen Drang, von hier zu verschwinden. Bloß wie? Und wohin?
Auf dem Weg zwischen den Hütten ritten ein paar Männer vorbei und einer davon stoppte sein Pferd direkt vor ihm.
Er schaute auf und sah Karl auf dessen Rappen vor sich stehen. Karl war der Sohn des Ritters auf der Burg unmittelbar oberhalb des Dorfes und sie hatten sich schon vor Jahren angefreundet. Lange würde das aber sicher nicht mehr halten, denn in ein paar Jahren würden sie Herr und Knecht sein.
Im Moment waren sie beide zwei gleich alte Jungs und Freunde, aber wie lange noch? Wenn Siegbert hier blieb, so konnte er die Tage bis dahin schon zählen. Noch zwei Jahre, höchstens drei.
Karl sprang von seinem Pferd und versank mit seinen Stiefeln sofort eine gute Handbreit im Schlamm des Weges.
Siegbert erhob sich und trat auf den Freund zu. Schuhe hatte er nicht und der Schlamm war ihm völlig egal. Sie begrüßten sich mit einem Handschlag und gingen den Weg entlang. Das Pferd trottete ihnen hinterher, ohne dass Karl es führen musste.
Wie gebannt schaute Siegbert dabei auf das Schwert an der Seite seines Freundes, das dieser heute zum ersten Mal trug. Diese Waffe war sicher mehr als fünfmal so lang, wie sein eigenes Messer, und das war schon das längste Messer gewesen, was Siegbert finden konnte.
Gern würde er das Schwert einmal in die Hand nehmen, aber das war nichts für Bauernhände und wenn es einer der Männer von der Burg sehen würde, dass er eine Waffe in den Händen hielt, so würde es ihm, und sicher auch seinem Freund Karl, schlecht ergehen.
Aber ihn interessierte nicht so sehr die Waffe, sondern die Art und Weise, wie sie hergestellt wurde.
Immer dann, wenn der Schmied in ihrem Dorf bei seiner Tätigkeit war, konnte er nicht umhin, ihn dabei beobachten zu müssen. Die Arbeit des Schmiedes hatte ihn von klein auf angezogen. Wie der Mann mit ein paar Hammerschlägen eine krumme Sense wieder in Form brachte, war einfach nur sehenswert und fast wie Zauberei.
Wie war wohl erst die Arbeit an solch einem Schwert? Sicher noch viel faszinierender. Vielleicht sollte er eine Anstellung bei einem Schmied suchen? Nur wo?
Er begann zu überlegen und schließlich zeigte er auf das Schwert und fragte seinen Freund danach.
Karl blieb stehen und zog das Schwert heraus.
„Es ist ein Ulfberht. Eine besondere und kostbare Waffe“, begann Karl und dabei hielt er das Schwert über seinen Kopf, wodurch sich die Sonne darin spiegeln konnte.
Ein seltsam verdrehtes Muster war in die Klinge eingearbeitet und im Lichte der Sonne sah es aus, als ob die Waffe lebte und sich der Geist des Schwertes darin auf und ab bewegte.
„Es kostet mehr, als alle Dörfer meines Vaters in einem halben Jahr Abgaben zu uns bringen!“, gab Karl noch zu verstehen.
Jetzt erst konnte Siegbert den Wert des Schwertes richtig ermessen. Solch eine Waffe wollte er machen. Nur wo?
„Weißt du, wo sie gefertigt wurde?“, fragte er daher seinen Freund, doch der schüttelte nur den Kopf und steckte die Waffe wieder weg.
Damit hatte Siegbert einen Entschluss gefasst, doch plötzlich hörte er den Vater nach ihm rufen.
Schnell lief er zurück und kassierte für sein Trödeln eine Schelle.
Er hielt sich die schmerzende Wange und machte sich schleunigst wieder an die Arbeit, doch damit war sein Entschluss noch viel fester gefasst worden.
Während Siegbert im Stall bei den Kühen arbeitete, ging Karl, nun das Pferd am Zügel führend, den kleinen Hügel hinauf, wo der Turm über den Holzpfählen gut zu sehen war.
Das Bauwerk nannte sich Burg, aber eigentlich war es nur die von hölzernen Palisaden umgebene Hügelspitze oberhalb des Dorfes. Auch hier gab es nur Holzhütten, Scheunen und Ställe, denn es sollte ein Fluchtpunkt für die umliegenden Dörfer sein, wenn die Ungarn mal wieder nach Sachsen einfielen, wie sie es schon oft in den letzten Jahren gemacht hatten.
Hinter Karl wurde das Tor geschlossen, auch wenn es noch nicht dunkel war, aber man wollte den Schwachpunkt der Befestigung nicht unnötig zu lange ungeschützt lassen.
Neben dem Tor, auf der Plattform des hölzernen Turmes, stand sein Vater und stützte sich auf die Brüstung des nach innen offenen Bauwerkes.
Er sah zu Karl hinunter und wendete sich danach wieder der Umgebung zu.
Rupert konnte von diesem Platz aus alle zehn Dörfer sehen, die zu seinem Bereich gehörten und deren Bauern dafür sorgten, dass sie hier oben einigermaßen gut leben konnte. Zumindest besser als die Landbevölkerung, die ihm vollkommen gehörte.
Hier hatte er zwar eine Schutzaufgabe, gleichzeitig mussten die Bauern für ihn sorgen. Früher, als sein Großvater noch hier lebte, waren sie noch alle gleich gewesen, doch jetzt hatte er vom König dieses Lehen erhalten und damit auch das Leben der Menschen zu seinen Füßen.
Bei allem, was die Bauern machen wollten, mussten sie daher jetzt ihn fragen. Egal ob sie heiraten oder fortziehen wollten, Rupert hatte das Recht zu entscheiden und er ließ niemanden aus seinem Bereich heraus, denn jeder Bauer, jede Bäuerin vermehrte seine Macht.
Auch Recht sprechen lag nun in seinen Händen und jeden Sonntag, nach dem Gottesdienst kamen die Menschen zu ihm und er musste entscheiden. Das machte er meist nach Gefühl oder danach, wer ihm mehr Macht versprechen konnte. So manches Schlachttier wechselte gelegentlich den Besitzer, um den Richter in ihm milde oder wohlgesonnen zu stimmen und er fand das gar nicht mal so schlecht.
Mit jeder Ernte stieg sein Einfluss und sicher würde er bald vom König noch ein paar Dörfer erhalten, weil sein Nachbar beim Herrscher in Ungnade gefallen war.
Er musste nur noch dafür sorgen, dass der König sein Geschenk, eine kostbare Halskette, erhielt. Dieses Geschenk war bestimmt gut angelegt und würde sein Ansehen bei König Heinrich noch weiter stärken. …“

Weiter lesen in meinem Buch „Der Schmied des Königs“ mit ISBN 978-3-7578-1828-9, als Buch für 8,90 Euro und demnächst auch als E-Book für nur 2,49 Euro.

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Herbstzeit ist Lesezeit

Mit einem meiner bisher erschienenen Bücher vergeht die Zeit wie im Fluge.

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Mein Buch „Ein Jahr unter Gauklern“

„… Der Esel ruckte an und der Karren setzte sich knarrend in Bewegung. „Liegst du gut?“, fragte Ebba die Frau und Karola nickte. Da der Weg etwas uneben war, stöhnte Karola bei jedem Stein auf. Aber wenn sie zu dem Fest wollten, dann mussten sie noch eine ziemliche Strecke fahren.

Gustav lief beim Esel und hatte die Zügel in der Hand. Nach dem letzten Haus des Dorfes kam Ebba zu ihm nach vorn. Nun liefen sie, mit dem Esel in der Mitte, über die ganze Breite des Weges. „Hast du dir das gut überlegt, mit uns fahrenden Volk mitzuziehen?“, fragte Gustav über den Eselskopf zur Seite der Frau. „Habe ich eine andere Wahl?“, fragte sie zurück. „Hat man die nicht immer?“, gab er als Antwort zur Seite. „Als Mann vielleicht. Aber als Frau?“, begann Ebba und wurde durch Karola, vom Wagen aus, unterbrochen „Auch als Frau hast du eine Wahl!“

Ebba sah nach hinten und nickte verstehend. „Ich mag euch. Ihr seid lustig!“, sagte sie. „Und dabei wolltest du nicht mal nach der Möhre suchen! Das wäre lustig geworden!“, sagte Hans von hinten. Ebba musste lachen und der Esel stimmte dem lautstark zu. Die junge Frau kraulte dem Zugtier den Kopf und holte eine zweite Möhre von hinten. Hinter dem Wagen begann Sieglinde mit der Drehleier wieder ihr Lied zu spielen. „Mit Musik geht alles besser!“, rief Hans, zog die Flöte aus seinem Gürtel und stimmte mit ein.

Karola sagte vom Wagen aus „Dein Tanz gestern Abend war schon ganz ordentlich, aber du musst noch viel üben. Ich kann dir zwar gerade nicht zeigen, wie du tanzen sollst, aber ich kann dich korrigieren. Warum tanzt du nicht auf dem Weg?“ „Jetzt? Hier vor dem Esel?“, fragte Ebba zurück. „Ich habe schon vor vielen Eseln getanzt“, sagte Karola von oben und Hans konnte vor Lachen nicht mehr weiter auf seiner Flöte spielen.

„Na gut! Musik habe ich ja“, sagte Ebba und tanzte vor ihnen auf dem Weg. „Nicht schlecht, aber du musst dich in den Hüften mehr bewegen!“, erklärte die liegende Frau und Ebba versuchte es. „Aller Anfang ist schwer“, rief Sieglinde von hinten und nun strengte sich Ebba noch mehr an. „Das sieht viel zu steif aus! Lass dich auf die Melodie ein!“, rief Karola und Ebba riss die Arme hoch. Nun tanzte sie von einer Seite zur anderen.

„Na ja! Irgendwie ziemlich steif!“, brummte Konrad nun auch noch. „Lasst sie doch!“, sagte Gustav. „Ihr habt das doch auch nicht sofort gekonnt!“, setzte er erklärend hinzu. „Was kannst du denn noch?“, fragte Karola die tanzende Frau vor sich. „Alles, was eine Magd so können muss“, sagte Ebba und setzte dann hinzu „Nicht alles, was eine Magd können muss. Zumindest nach der Ansicht meines Bauern.“ „Aha!“, ließ Karola von oben hören und Sieglinde setzte hinzu „Sie ist noch Jungfrau!“ Ebba unterbrach ihren Tanz und wurde sichtlich rot im Gesicht. „Ist das so offensichtlich?“, fragte sie und Karola erklärte lachend „Vor Sieglinde kannst du nichts verstecken. Die hat das zweite Gesicht!“

Die junge Frau nickte und tanzte, trotz ihrer auffälligen Gesichtsfarbe weiter. Dann ließ sich, wie nicht anders zu erwarten, von hinten Hans hören, der sagte „Also von diesem Makel kann ich dich gern erlösen! Hast du kurz Zeit?“

Alle lachten, selbst Ebba. Dann ließ sich Karola wieder von oben vernehmen „Also, wenn du bei uns bleiben willst, und nicht so großen Wert auf deine Jungfernschaft legst, so könnten wir die gut einsetzen. Manche Herren zahlen ein hübsches Sümmchen dafür!“ „Ich soll das Lager für Geld mit einem Mann teilen? Wie eine Dirne?“, rief Ebba, deutlich entsetzt, aus. „Ich bin doch keine Dirne!“, entgegnete Karola von oben. „Ich auch nicht!“, setzte Sieglinde hinzu. „Und ich auch nicht!“, erklärte Hans. Wieder mussten alle lachen und bei Ebba löste sich die Anspannung. Sicherlich würde sie noch mal darüber nachdenken und es hatte ja noch Zeit. …“

Weiter lesen in meinem Buch „Ein Jahr unter Gauklern“ mit ISBN 978-3-7519-8230-6, als Buch für 9,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro.

Alle Informationen immer unter http://buch.goeritz-netz.de/35.html

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