Haiku 19.04.2012

„Dort die Rapsblüte
und der Mond steht im Osten
die Sonne in West“


Buson

Haiku 11.04.2012

„Am Fenster
staunt die Katze über den
Kirschblütenzweig“


Uwe Goeritz

Wie schreibe ich ein Haiku?

Ein Haiku wir immer in drei Zeilen und ohne Überschrift geschrieben. Dabei ist der Aufbau so zu wählen:

• in der ersten Zeile steht die Beschreibung eines konkreten Bildes.
• in der zweiten Zeile steht eine Frage oder eine Assoziation, allerdings nicht werten oder erklären.
• die dritte Zeile öffnet das Haiku nach hinten und bietet eine Überleitung in die Gedankenwelt des Lesers.
  

Folgende Punkte sind beim Schreiben wichtig:

• eine Augenblickssituation wird fest gehalten,
• immer in der Gegenwart formulieren,
• einen Natur-, Tages- oder Jahreszeitbezug setzen,
• in der Aussage mehrdeutig oder vielschichtig formulieren,
• im Unscheinbaren und kleinen einen größeren Zusammenhang zeigen,
• eine unerwartete geistige oder inhaltliche Wende machen,
• weder ein Ziel noch einem Zweck vorgeben.
  

Haiku 27.03.2012

„Der Schatten der Kiefer
hängt ab
von der Klarheit des Mondes.“


Kodo Sawaki

Haiku 25.03.2012

„Decken auf dem Gras,
eine Nacht lang ohne Haus –
reich nur durch den Mond.“


Ryokan

Haiku 23.03.2012

„Im Baum
rauscht der Wind zum
Frühlingsanfang“


Uwe Goeritz

Haiku 19.03.2012

„Im Garten
spielt der Wind mit dem
Kirschblütenzweig“


Uwe Goeritz

Haiku 15.03.2012

„Der alte Weiher:
Ein Frosch springt hinein.
Oh! Das Geräusch des Wassers.“


Matsuo Basho

Haiku 14.03.2012

„Um Mitternacht
die alte Katze schnurrt
im Mondlicht“


Uwe Goeritz

Haiku 13.03.2012

„Auf dem Seerosenblatt der Frosch
aber was macht er
für ein Gesicht?“


Kobayashi Issa