„… Jetzt saß Aurelia in der Gefängniszelle, die Tür war zu und das würde sie sicherlich auch bis zum nächsten Morgen sein. Auf dem Flugplatz waren die Handschellen erneut zugeschnappt. Sie hatte Daria mit den Kindern zur Erholung auf die Malediven geschickt und mit der Ausrede, auf Paulchen aufpassen zu müssen, dafür gesorgt, dass der Abschied fast ohne Tränen vonstattengegangen war. Dabei hatte sie diese „Zeremonie“ besonders aufwendig gestaltet, um einen eventuell sie verfolgenden Mann davon zu überzeugen, dass sie im Land geblieben war und es nicht nötig war, die Partnerin zu verfolgen. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie sich ein Schild mit der Aufschrift: „Ich bin Aurelia Engel und werde von der Polizei gesucht!“, um den Hals gehängt hätte. Die Polizisten waren dann ziemlich ruppig gewesen. Vor der Einlieferung in diese Zelle hatte sie sich vollständig entkleiden müssen und das Abtasten sämtlicher Körperöffnungen durch eine Polizistin war auch nicht unbedingt das, was man sich für einen Sonntagabend so vorstellen konnte. Momentan trug sie einen kratzigen Polizeitrainingsanzug auf der nackten Haut, doch sie lächelte, denn das wichtigste war, dass die Familie in Sicherheit war. Ihre Unschuld würde sie noch beweisen können. Hoffentlich! Einen Tag lang war sie untergetaucht und in dieser Zeit waren die irrsten Gedanken durch ihren Kopf getobt. Gerade tauchte hinter ihr, am Zellenfenster, der Vollmond auf. Eigentlich war es schon ein etwas eiförmiger abnehmender Mond und gerade dieser Himmelskörper hatte sie in der letzten Nacht zu der irrwitzigen Idee getrieben, sich der Polizei zu stellen. Vor ein paar Jahren hatte sie mit Daria eine Dokumentation gesehen, in der es um Vampire, Werwölfe und Schlafwandler gegangen war. Der Mond mit seiner hellen Scheibe hatte dafür gesorgt, dass sie sich wieder daran erinnert hatte. Die Morde in der Umgebung hatten begonnen, als es Vollmond geworden war. War es eventuell möglich, dass sie diese Verbrechen unbewusst in der Nacht wirklich selbst begangen hatte? Alle, bis auf den Überfall auf die Joggerin? Doch hatte dieses Verbrechen möglicherweise etwas in ihr verborgenes an die Oberfläche gebracht? Irgendwo in der Tiefe ihrer Seele schlummerte eine Dämonin! Das wusste sie schon lange und im wachen Zustand hatte ihr Verstand die Kontrolle, da war sie der Engel der Liebe, die liebevolle Mutter und zärtliche Partnerin. Hatte aber der Mond ihre unbewusste Seite geweckt? Die Dämonin auf den Plan gerufen? Aurelia wusste schon seit Jahren, dass sie sich in jedes beliebige Wesen verwandeln konnte. Sie brauchte nur an einen Werwolf denken und den Wunsch auszusprechen, so auszusehen, und sie würde einer sein. Mit all dem ausgestattet, was einen richtigen Werwolf so ausmachte, also auch mit übermäßiger Kraft! Doch gerade saß sie hinter Betonwänden, die sie hoffentlich vor dieser Kraft beschützten. Zumindest so lange, bis die Polizisten zweifelsfrei festgestellt hatten, dass sie unschuldig war. Und für diese Zeit konnte sie wenigstens Daria nichts tun! Gewissermaßen war sie nun durch die Gefangennahme frei! Die dicke Tür der Zelle schützte die Umwelt vor ihr. Und auch sie selbst vor einem Täter, falls es denn wirklich gab, denn die Häufung der Opfer in ihrer Umgebung hatte ihr schon zu denken gegeben. Hannah, Gisela, Luc Detrox, obwohl sie den ja nicht persönlich kannte, aber er hatte mal zu Daria gesagt, dass sie es nie zu etwas bringen würde. Vielleicht hatte diese Bemerkung das Tier in ihr geweckt. Ein unbedachtes Wort des Mannes konnte ihm den Tod gebracht haben. War Aurelia am Tag der Engel und nachts der Dämon? Möglicherweise, denn es waren beide Seiten definitiv in ihr zu finden! Am liebsten hätte sie darüber mit Lilith gesprochen, aber die abweisende Art der Mutter beim letzten Mal hatten sie bisher davon abgebracht. Diese Sache hier musste sie selbst bis zum bitteren Ende durchstehen. War sie nun schuldig oder unschuldig? Oder unbewusst straffällig? Aurelia ließ sich auf die knarrende Pritsche fallen. Es war ihr Lager für die Nacht. Unbequem, ohne Bettzeug, aber im Moment der sicherste Platz im gesamten Universum. Es war verrückt, aber dennoch logisch. Mister Spock hätte seine helle Freude an ihren Überlegungen und würde sagen: „Faszinierend!“ Der Mond verschwand hinter einer Wolke. Ausgestreckt liegend, die Hände unter dem Kopf, tobten in der Finsternis erneut die Zweifel durch ihre Gedanken. Sie richtete ihren Blick zur Tür und fragte sich, ob diese ihren unterbewussten Kräften widerstehen könnte? Wer wusste schon genau, wie stark so ein Werwolf sein konnte? Und wie stark erst einer, der fünf oder zehn Meter groß war! Damals, bei Luzifer in der Hölle, hatte sie mit der Wandelung ihrer Gestalt begonnen und er hatte ihr gesagt, dass nur ihr eigener Geist die Grenze setzte. Nicht Raum, Zeit oder irgendetwas anders, was Menschen sich erdacht hatten. Mit einem Fingerschnippen hätte sie die Dimension eines Wesens, das den Mond in der Hand halten konnte. Zumindest so lange, bis Gott einschreiten würde, um sie zu stoppen, denn er würde es ja sicherlich nicht zulassen, dass sie mit Planeten Murmeln spielen würde. Aurelia zuckte zusammen, denn waren es nicht genau solche Gedanken, die das Unheil bringen konnten? Ein Traum und eine unbewusste Handlung und alles um sie herum wäre unrettbar verloren. „Fort ihr nutzlosen Fantasien!“, sagte sie laut vor sich hin und leerte ihren Kopf. Damals, als Engel im Himmel, hatte sie noch nicht solchen Blödsinn im Kopf gehabt. Erst Lilith hatte ihr, durch die Erweckung ihres Herzens, solche Ideen in ihr Haupt gelegt. „Ich habe Angst!“, flüsterte sie. Damit war die Dämonin jetzt wirklich die Einzige, die ihr noch helfen konnte. Aurelia dachte noch eine Weile verzweifelt hin und her, bevor sie dann doch nach der Mutter rief. Wie ein ängstliches Kind in der Nacht und genau das war sie momentan auch. Es dauerte einen Augenblick, bevor die Dämonin bei ihr erschien. „Was ist?“, fragte sie und sah ich um. „Du bist in einer Zelle?“, setzte sie hinzu. „Ja! Freiwillig. Ich habe Angst!“, sagte sie. Lilith setzte sich neben sie auf das Bett. Aurelia begann all das zu erzählen, was sie die ganze Zeit in ihrem Kopf herumgewälzt hatte und es tat gut, darüber mit jemanden zu reden. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Aurelia – Im Kampf auf Liebe und Tod“ mit ISBN 978-3-7557-6151-8, als Buch für 8,49 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Der Esel ruckte an und der Karren setzte sich knarrend in Bewegung. „Liegst du gut?“, fragte Ebba die Frau und Karola nickte. Da der Weg etwas uneben war, stöhnte Karola bei jedem Stein auf. Aber wenn sie zu dem Fest wollten, dann mussten sie noch eine ziemliche Strecke fahren.
Gustav lief beim Esel und hatte die Zügel in der Hand. Nach dem letzten Haus des Dorfes kam Ebba zu ihm nach vorn. Nun liefen sie, mit dem Esel in der Mitte, über die ganze Breite des Weges. „Hast du dir das gut überlegt, mit uns fahrenden Volk mitzuziehen?“, fragte Gustav über den Eselskopf zur Seite der Frau. „Habe ich eine andere Wahl?“, fragte sie zurück. „Hat man die nicht immer?“, gab er als Antwort zur Seite. „Als Mann vielleicht. Aber als Frau?“, begann Ebba und wurde durch Karola, vom Wagen aus, unterbrochen „Auch als Frau hast du eine Wahl!“
Ebba sah nach hinten und nickte verstehend. „Ich mag euch. Ihr seid lustig!“, sagte sie. „Und dabei wolltest du nicht mal nach der Möhre suchen! Das wäre lustig geworden!“, sagte Hans von hinten. Ebba musste lachen und der Esel stimmte dem lautstark zu. Die junge Frau kraulte dem Zugtier den Kopf und holte eine zweite Möhre von hinten. Hinter dem Wagen begann Sieglinde mit der Drehleier wieder ihr Lied zu spielen. „Mit Musik geht alles besser!“, rief Hans, zog die Flöte aus seinem Gürtel und stimmte mit ein.
Karola sagte vom Wagen aus „Dein Tanz gestern Abend war schon ganz ordentlich, aber du musst noch viel üben. Ich kann dir zwar gerade nicht zeigen, wie du tanzen sollst, aber ich kann dich korrigieren. Warum tanzt du nicht auf dem Weg?“ „Jetzt? Hier vor dem Esel?“, fragte Ebba zurück. „Ich habe schon vor vielen Eseln getanzt“, sagte Karola von oben und Hans konnte vor Lachen nicht mehr weiter auf seiner Flöte spielen.
„Na gut! Musik habe ich ja“, sagte Ebba und tanzte vor ihnen auf dem Weg. „Nicht schlecht, aber du musst dich in den Hüften mehr bewegen!“, erklärte die liegende Frau und Ebba versuchte es. „Aller Anfang ist schwer“, rief Sieglinde von hinten und nun strengte sich Ebba noch mehr an. „Das sieht viel zu steif aus! Lass dich auf die Melodie ein!“, rief Karola und Ebba riss die Arme hoch. Nun tanzte sie von einer Seite zur anderen.
„Na ja! Irgendwie ziemlich steif!“, brummte Konrad nun auch noch. „Lasst sie doch!“, sagte Gustav. „Ihr habt das doch auch nicht sofort gekonnt!“, setzte er erklärend hinzu. „Was kannst du denn noch?“, fragte Karola die tanzende Frau vor sich. „Alles, was eine Magd so können muss“, sagte Ebba und setzte dann hinzu „Nicht alles, was eine Magd können muss. Zumindest nach der Ansicht meines Bauern.“ „Aha!“, ließ Karola von oben hören und Sieglinde setzte hinzu „Sie ist noch Jungfrau!“ Ebba unterbrach ihren Tanz und wurde sichtlich rot im Gesicht. „Ist das so offensichtlich?“, fragte sie und Karola erklärte lachend „Vor Sieglinde kannst du nichts verstecken. Die hat das zweite Gesicht!“
Die junge Frau nickte und tanzte, trotz ihrer auffälligen Gesichtsfarbe weiter. Dann ließ sich, wie nicht anders zu erwarten, von hinten Hans hören, der sagte „Also von diesem Makel kann ich dich gern erlösen! Hast du kurz Zeit?“
Alle lachten, selbst Ebba. Dann ließ sich Karola wieder von oben vernehmen „Also, wenn du bei uns bleiben willst, und nicht so großen Wert auf deine Jungfernschaft legst, so könnten wir die gut einsetzen. Manche Herren zahlen ein hübsches Sümmchen dafür!“ „Ich soll das Lager für Geld mit einem Mann teilen? Wie eine Dirne?“, rief Ebba, deutlich entsetzt, aus. „Ich bin doch keine Dirne!“, entgegnete Karola von oben. „Ich auch nicht!“, setzte Sieglinde hinzu. „Und ich auch nicht!“, erklärte Hans. Wieder mussten alle lachen und bei Ebba löste sich die Anspannung. Sicherlich würde sie noch mal darüber nachdenken und es hatte ja noch Zeit. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Ein Jahr unter Gauklern“ mit ISBN 978-3-7519-8230-6, als Buch für 9,90 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Das Donnerwetter der Mutter war sicher in der ganzen Siedlung zu hören gewesen. Noch jetzt klingelten Aveline die Ohren und dabei war das schon Stunden her. Die beinahe erfolgte Schändung war der Mutter dabei nicht so schlimm vorgekommen, wie das Fehlen der Unterwäsche. Dass sie beinahe nicht mehr lebend nach Hause gekommen wäre, das war wohl Nebensache gewesen. Mutter hätte es offenbar lieber gesehen, sie wäre in Ehre gestorben, als das sie mit nackten Beinen durch das Viertel lief! Nun war es draußen dunkel und Aveline saß am Tisch in der Hütte. Noch zwei weitere Male war sie an dem Tag am Fluss gewesen, um zu waschen. Immer mit einem mulmigen Gefühl in ihrem Bauch dafür aber korrekt gekleidet. Wobei das in der Hitze mehr als lästig gewesen war. Neben ihr lag der Mantel ihres Retters und in den Händen hatte sie ein leinenes Tuch, das sie mit dem Bild eines Löwen bestickte. Im Schein des kleinen Talglichtes schien sich die Raubkatze auf dem Tuch zu bewegen. Schon oft hatte Aveline Tiere auf Tücher gestickt und die Nachbarinnen lobten sie häufig für ihre Fingerfertigkeit, doch dieses Tuch musste etwas ganz Besonderes werden. Der Anhänger an ihrem Halse hatte nun ein neues Band, einen neuen Gürtel hatte Aveline ebenfalls und zum Glück auch noch ihre Unschuld behalten, obwohl die Mutter da anscheinend keinen so großen Wert darauf legte. Hauptsache die Strümpfe waren am Bein! Avelines Blick ging zum Lager der Mutter hinüber, auf das diese sich gerade eben niedergelassen hatte. Selbst in der Nacht trug Mutter das lange leinene Unterkleid bis zum Halse geschlossen. Bei der derzeitigen Hitze in der Hütte hätte sich Aveline auch gern einfach nur nackt unter die Decke gelegt. Es würde sicher erneut bis zum Morgen dauern, bevor sich der Innenraum der Hütte auf angenehme Temperaturen abgekühlt haben würde. Das Strohdach half da nur wenig, wenn die Sonne den ganzen Tag auf die Hüttenwand knallte und ihre Hütte war die einzige in der Siedlung, die zu fast drei Seiten den ganzen Tag Sonne abbekam. An manchen Sommertagen konnte man abends nicht die Hand auf die mit Lehm beschichtete Außenwand legen, ohne sich dabei eine Verbrennung zu holen. Mutter begann zu schnarchen und die Handarbeit fing wieder Avelines Aufmerksamkeit ein. Sorgsam, Stich für Stich, nahm die Raubkatze langsam Gestalt an. Sie setzte die Stiche besonders eng und daher dauerte es auch etwas länger, bis das etwa Handtellergroße Tier auf einer Ecke des Tuches so abgebildet war, wie es sich Aveline vorgestellt hatte. Groß, kräftig, auf den Hinterbeinen stehend und mit weit aufgerissenem Maul. Vermutlich so, wie der Ritter es mögen würde. Und so, wie der Mann um sie, oder für sie, gekämpft hatte. Mit dem Bild des Löwen vor Augen holte sie sich die Momente des Kampfes nochmals vor ihren Geist. Sie sah, wie der Ritter mit wehendem Mantel und nur mit seinen Fäusten die beiden Räuber bezwungen und getötete hatte. In den Mantel gehüllt, der nun neben ihr lag und dessen Stoff ihre Finger gerade versonnen streichelten. Und wie vornehm der Ritter sie behandelt hatte! Nicht so, wie es die Knechte hier manchmal taten. Natürlich herrschte ein rauer Ton in der Siedlung. Beschimpfungen, Beleidigungen und obszöne Schmähungen waren an der Tagesordnung, aber das andere gefiel ihr viel besser. Versonnen zog sie das Tüchlein an ihre Brust. Da sie am nächsten Tag sowieso die Wäsche in die Kommende der Templer bringen musste, würde sie dabei auch die gerade eben fertig gestellte Stickerei mitnehmen. Was würde der Empfänger wohl dazu sagen? Kuno von Bärenberg! Der Name flog immer wieder durch ihren Kopf. Ein adliger Ritter und hochgeborener Herr. Würde er das Tuch überhaupt annehmen? Sicherlich war es für ihn nur eine kleine Gabe. Eine Nichtigkeit, doch Aveline legte ihre ganze Liebe in diese Arbeit. Bei den Gedanken an seinen fremdländischen Namen und seine Gestalt zog ein Kribbeln durch ihren Bauch. Ein Lächeln legte sich um ihren Mund. Kuno von Bärenberg. Das klang so himmlisch. Allerdings war er ein hoher Herr. Das konnte nichts werden! Es würde eine Schwärmerei bleiben. Da Aveline jeden Tag mit den Tempelrittern und deren Knechten zu tun hatte, wusste sie auch gut Bescheid, wie es bei den Männern dort in der Kommende zuging. Aveline hob ihren Blick zur Tür. Hatte der Ritter nicht eigentlich schon gegen das 70. Gebot des Ordens verstoßen? „Die Brüder sollen ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Angesicht von Frauen richten“, stand dort und sie hatte ihm nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihre Brüste gezeigt. Und ihren nackten Schoß, wie ihr gerade siedend heiß durch den Kopf schoss. In ihrer gesamten Nacktheit hatte sie vor ihm gestanden. Seufzend erhob sie sich von dem Hocker, drückte ihren Rücken durch und streckte sich. Es würde eine kurze Nacht werden, wenn sie überhaupt schlafen könnte. Noch waren ihre Gedanken völlig durcheinander. Das Licht des Mondes lockte sie vor die Hütte. Die schmutzige Gasse des Tages war in ein silbernes Licht getaucht und hatte dieselbe Farbe, wie auch der kleine Anhänger um ihren Hals. Alles war in Silber gefasst. Stille war draußen und es war angenehm. Der kühle Wind der Nacht hatte die Hitze des Tages vertrieben. Zumindest vor der Hütte. Nun betrachtete sie ihr Werk auf dem Tuch. Auch der Löwe schien zu leuchten. Von dem Tuch glitt ihr Blick die Gasse entlang zur Umzäunung der Kommende. Irgendwo dort hinten schlief ihr Retter gerade. Vielleicht wäre ein Dankgebet auch für ihn nicht schlecht. Zusätzlich zu dem Tuch. Irgendwie kamen ihre Gedanken von dem Mann nicht mehr los und trotzdem musste sie ihn aus ihrem Kopf bekommen. Er war ein Tempelritter und stand weit über ihr. Und er sollte keuch wie ein Mönch leben. Wie ein Löwe hatte er um sie gekämpft. War sie seine Löwin? Das Kribbeln in ihrem Bauch rutschte eine Etage tiefer und fing sich in ihrem Schoß. Im Moment hatte sie völlig unkeusche Gedanken in sich, da war sie keine Löwin. Sie fühlte sich eher wie eine rollige Katze, die sich nach dem Kater sehnte. Wo kamen diese Empfindungen auf einmal her? Hatte der Mond sie ihr in den Kopf gelegt? Fragend richtete sie ihren Blick auf die fast halbe Scheibe am Nachthimmel, die gerade versinken wollte. Mit jedem Augenblick, den sie länger in das Silberlicht starrte, verstärkte sich das Gefühl in ihr. Aveline musste zurück in die Hütte, bevor sie diese Empfindung überwältigen würde! Mit Mühe riss sie sich von dem Licht los und ging in die Wärme der Behausung zurück. Was war das gewesen? Das war unzüchtig! Niemals durfte sie auch nur so etwas denken! Sorgfältig legte Aveline das Tuch zusammen, kniete sich in die Ecke und begann vor dem kleinen Kreuz das Vater-Unser. Danach streifte sie sich das Kleid über den Kopf, faltete die Strümpfe sorgsam auf dem Hocker zusammen und legte sich im Unterkleid zur Mutter auf ihr Lager. Ihr Körper war hier, ihre Gedanken in der Kommende. Und sie bekam sie einfach nicht zurück! Wenn sie die Augen schloss, dann sah sie den Mann vor sich. Da war mehr als Dankbarkeit in ihr, aber im Angesicht ihrer Situation war dies völlig nutzlos. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Die Braut des Templers“ mit ISBN 978-3-7534-4502-1 als Buch für 9,90 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Das Donnerwetter der Mutter war sicher in der ganzen Siedlung zu hören gewesen. Noch jetzt klingelten Aveline die Ohren und dabei war das schon Stunden her. Die beinahe erfolgte Schändung war der Mutter dabei nicht so schlimm vorgekommen, wie das Fehlen der Unterwäsche. Dass sie beinahe nicht mehr lebend nach Hause gekommen wäre, das war wohl Nebensache gewesen. Mutter hätte es offenbar lieber gesehen, sie wäre in Ehre gestorben, als das sie mit nackten Beinen durch das Viertel lief! Nun war es draußen dunkel und Aveline saß am Tisch in der Hütte. Noch zwei weitere Male war sie an dem Tag am Fluss gewesen, um zu waschen. Immer mit einem mulmigen Gefühl in ihrem Bauch dafür aber korrekt gekleidet. Wobei das in der Hitze mehr als lästig gewesen war. Neben ihr lag der Mantel ihres Retters und in den Händen hatte sie ein leinenes Tuch, das sie mit dem Bild eines Löwen bestickte. Im Schein des kleinen Talglichtes schien sich die Raubkatze auf dem Tuch zu bewegen. Schon oft hatte Aveline Tiere auf Tücher gestickt und die Nachbarinnen lobten sie häufig für ihre Fingerfertigkeit, doch dieses Tuch musste etwas ganz Besonderes werden. Der Anhänger an ihrem Halse hatte nun ein neues Band, einen neuen Gürtel hatte Aveline ebenfalls und zum Glück auch noch ihre Unschuld behalten, obwohl die Mutter da anscheinend keinen so großen Wert darauf legte. Hauptsache die Strümpfe waren am Bein! Avelines Blick ging zum Lager der Mutter hinüber, auf das diese sich gerade eben niedergelassen hatte. Selbst in der Nacht trug Mutter das lange leinene Unterkleid bis zum Halse geschlossen. Bei der derzeitigen Hitze in der Hütte hätte sich Aveline auch gern einfach nur nackt unter die Decke gelegt. Es würde sicher erneut bis zum Morgen dauern, bevor sich der Innenraum der Hütte auf angenehme Temperaturen abgekühlt haben würde. Das Strohdach half da nur wenig, wenn die Sonne den ganzen Tag auf die Hüttenwand knallte und ihre Hütte war die einzige in der Siedlung, die zu fast drei Seiten den ganzen Tag Sonne abbekam. An manchen Sommertagen konnte man abends nicht die Hand auf die mit Lehm beschichtete Außenwand legen, ohne sich dabei eine Verbrennung zu holen. Mutter begann zu schnarchen und die Handarbeit fing wieder Avelines Aufmerksamkeit ein. Sorgsam, Stich für Stich, nahm die Raubkatze langsam Gestalt an. Sie setzte die Stiche besonders eng und daher dauerte es auch etwas länger, bis das etwa Handtellergroße Tier auf einer Ecke des Tuches so abgebildet war, wie es sich Aveline vorgestellt hatte. Groß, kräftig, auf den Hinterbeinen stehend und mit weit aufgerissenem Maul. Vermutlich so, wie der Ritter es mögen würde. Und so, wie der Mann um sie, oder für sie, gekämpft hatte. Mit dem Bild des Löwen vor Augen holte sie sich die Momente des Kampfes nochmals vor ihren Geist. Sie sah, wie der Ritter mit wehendem Mantel und nur mit seinen Fäusten die beiden Räuber bezwungen und getötete hatte. In den Mantel gehüllt, der nun neben ihr lag und dessen Stoff ihre Finger gerade versonnen streichelten. Und wie vornehm der Ritter sie behandelt hatte! Nicht so, wie es die Knechte hier manchmal taten. Natürlich herrschte ein rauer Ton in der Siedlung. Beschimpfungen, Beleidigungen und obszöne Schmähungen waren an der Tagesordnung, aber das andere gefiel ihr viel besser. Versonnen zog sie das Tüchlein an ihre Brust. Da sie am nächsten Tag sowieso die Wäsche in die Kommende der Templer bringen musste, würde sie dabei auch die gerade eben fertig gestellte Stickerei mitnehmen. Was würde der Empfänger wohl dazu sagen? Kuno von Bärenberg! Der Name flog immer wieder durch ihren Kopf. Ein adliger Ritter und hochgeborener Herr. Würde er das Tuch überhaupt annehmen? Sicherlich war es für ihn nur eine kleine Gabe. Eine Nichtigkeit, doch Aveline legte ihre ganze Liebe in diese Arbeit. Bei den Gedanken an seinen fremdländischen Namen und seine Gestalt zog ein Kribbeln durch ihren Bauch. Ein Lächeln legte sich um ihren Mund. Kuno von Bärenberg. Das klang so himmlisch. Allerdings war er ein hoher Herr. Das konnte nichts werden! Es würde eine Schwärmerei bleiben. Da Aveline jeden Tag mit den Tempelrittern und deren Knechten zu tun hatte, wusste sie auch gut Bescheid, wie es bei den Männern dort in der Kommende zuging. Aveline hob ihren Blick zur Tür. Hatte der Ritter nicht eigentlich schon gegen das 70. Gebot des Ordens verstoßen? „Die Brüder sollen ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Angesicht von Frauen richten“, stand dort und sie hatte ihm nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihre Brüste gezeigt. Und ihren nackten Schoß, wie ihr gerade siedend heiß durch den Kopf schoss. In ihrer gesamten Nacktheit hatte sie vor ihm gestanden. Seufzend erhob sie sich von dem Hocker, drückte ihren Rücken durch und streckte sich. Es würde eine kurze Nacht werden, wenn sie überhaupt schlafen könnte. Noch waren ihre Gedanken völlig durcheinander. Das Licht des Mondes lockte sie vor die Hütte. Die schmutzige Gasse des Tages war in ein silbernes Licht getaucht und hatte dieselbe Farbe, wie auch der kleine Anhänger um ihren Hals. Alles war in Silber gefasst. Stille war draußen und es war angenehm. Der kühle Wind der Nacht hatte die Hitze des Tages vertrieben. Zumindest vor der Hütte. Nun betrachtete sie ihr Werk auf dem Tuch. Auch der Löwe schien zu leuchten. Von dem Tuch glitt ihr Blick die Gasse entlang zur Umzäunung der Kommende. Irgendwo dort hinten schlief ihr Retter gerade. Vielleicht wäre ein Dankgebet auch für ihn nicht schlecht. Zusätzlich zu dem Tuch. Irgendwie kamen ihre Gedanken von dem Mann nicht mehr los und trotzdem musste sie ihn aus ihrem Kopf bekommen. Er war ein Tempelritter und stand weit über ihr. Und er sollte keuch wie ein Mönch leben. Wie ein Löwe hatte er um sie gekämpft. War sie seine Löwin? Das Kribbeln in ihrem Bauch rutschte eine Etage tiefer und fing sich in ihrem Schoß. Im Moment hatte sie völlig unkeusche Gedanken in sich, da war sie keine Löwin. Sie fühlte sich eher wie eine rollige Katze, die sich nach dem Kater sehnte. Wo kamen diese Empfindungen auf einmal her? Hatte der Mond sie ihr in den Kopf gelegt? Fragend richtete sie ihren Blick auf die fast halbe Scheibe am Nachthimmel, die gerade versinken wollte. Mit jedem Augenblick, den sie länger in das Silberlicht starrte, verstärkte sich das Gefühl in ihr. Aveline musste zurück in die Hütte, bevor sie diese Empfindung überwältigen würde! Mit Mühe riss sie sich von dem Licht los und ging in die Wärme der Behausung zurück. Was war das gewesen? Das war unzüchtig! Niemals durfte sie auch nur so etwas denken! Sorgfältig legte Aveline das Tuch zusammen, kniete sich in die Ecke und begann vor dem kleinen Kreuz das Vater-Unser. Danach streifte sie sich das Kleid über den Kopf, faltete die Strümpfe sorgsam auf dem Hocker zusammen und legte sich im Unterkleid zur Mutter auf ihr Lager. Ihr Körper war hier, ihre Gedanken in der Kommende. Und sie bekam sie einfach nicht zurück! Wenn sie die Augen schloss, dann sah sie den Mann vor sich. Da war mehr als Dankbarkeit in ihr, aber im Angesicht ihrer Situation war dies völlig nutzlos. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Die Braut des Templers“ mit ISBN 978-3-7534-4502-1 als Buch für 9,90 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Erstarrt stand Claudia auf der Treppe. Sie konnte es nicht fassen. Hatte sie das gerade eben wirklich gesehen? Diese Sklavin verbeugte sich vor der Katze! Das war Götzendienst! Hatte sie ihr nicht eindeutig zu verstehen gegeben, dass diese heidnischen Götter in ihrem Hause nichts zu suchen hatten? Der Anhänger war doch schon verbrannt. Eigentlich hätte diese Warnung genügen sollen. „Was tust du da?“, brüllte Claudia die Sklavin an und diese fuhr zu ihr herum. Für einen Moment herrschte Schweigen, dann brüllte Ælsbeth zurück „Ich verehre mein Göttin Fullo!“ Diese Aufsässigkeit verschlug Claudia förmlich die Sprache. Wer war sie, dass sie sich von einem Gegenstand so über den Mund fahren lassen musste? „Hatte ich dir das nicht verboten?“, rief Claudia und bekam auch schon die nächste freche Antwort. „Du hast mir gar nichts zu verbieten!“, hallte über dem Platz nach, als Claudia sich langsam die Treppe hinunterbewegte und zu der Frau hinüberging. Brach hier gerade eine Rebellion aus? Claudia war die Herrin aller Frauen und diese jämmerliche Gestalt von Schweinemagd versuchte ihr gerade den Rang abzulaufen? Unterwegs griff sie sich den Sax, den Thoralf neben dem Schlachtplatz hatte liegen lassen, doch die Schweinemagd hatte die Mistgabel in der Hand. Somit standen sie beide bewaffnet auf Armlänge voreinander. Sax gegen Mistgabel! Die Sächsin schien zu allem entschlossen, aber Claudia war das im Moment ebenfalls! Noch ein Wort und es würde Blut fließen! Claudia spürte, wie alle Blicke auf sie gerichtet waren und daher konnte sie nicht mehr zurück. Es würde auf eine Konfrontation mit dieser Sklavin hinauslaufen. Oder war die schon im Gange? Zornige Blicke wurden schweigend ausgetauscht. „Ich sollte dich verkaufen!“, brach es wütend aus Claudia heraus. „Ich bin hier nicht im Haus! Hier hast du mir gar nichts zu sagen und ich bin Thoralfs Eigentum!“, zischte die Sklavin ihr entgegen. Zum Sprung gebeugt, die Mistgabel mit beiden Händen quer vor der Brust, starrte dieses Ding Claudia an. Claudias Hand mit dem Sax zuckte nach oben und wurde von der Gabel getroffen. Diese Sächsin war schnell! Nach zwei weiteren Schlägen war Claudia entwaffnet und schnappte vor Wut nach Luft. Garmond, ihr Mann, trennte sie. Er schob sich zwischen sie und die Sklavin, die sofort die Gabel senkte und sich vor dem Führer des Stammes niederkniete. Sie wusste offensichtlich in den Sitten gut Bescheid! Claudia bückte sich nach der Waffe und hob sie auf. Die Sklavin kniete nun schutzlos vor ihr. Ein Hieb würde reichen, doch ihr Mann griff zu ihrer Hand, mit der sie die Waffe führte. Er entwand ihr den Sax und sie musste ihn zähneknirschend gewähren lassen, denn hier draußen war er der Herr! Claudia blickte zwischen ihm und der Sklavin hin und her. Wie würde der Stammesführer entscheiden? Doch nur zu ihren Gunsten! Geduldig hörte er die Frau an. „Ælsbeth hat recht!“, sagte er schließlich. Das konnte doch nicht wahr sein! Er ergriff Partei für die Sklavin und nicht für sie? Übermäßiger Zorn stieg in Claudia auf, der sich Luft machen musste. „Hier draußen mag sie Recht haben!“, schrie Claudia und stampfte vor Wut mit dem Fuß auf. „Dann soll sie auch hier draußen bleiben!“, brüllte sie und ging zurück zur Halle. Auf der halben Treppe nach oben wendete sie sich zurück. „Du gehörst zu den Schweinen und dort bleibst du nun auch! Wage es nicht, deinen Fuß in die Halle zu setzen!“ Immer noch zornig betrat Claudia die Halle und ging zum Tisch hinüber. Thoralf hatte gerade den Schinken von dem Schwein getrennt. Hier drin hatte Claudia das Sagen und das wollte sie ihn nun auch spüren lassen. Schließlich hatte er die Sklavin hier angeschleppt. Als sie gerade ansetzen wollte, trat ihr Mann in die Halle und hob die blutige Waffe. Es war eine unmissverständliche Warnung an sie. Claudia schluckte ihren Zorn herunter und schlug stattdessen eine der Mägde, die gerade etwas vor ihr verloren hatte. Alles hatte mit dieser Schweinemagd begonnen! An ihr und mit ihr drohte ihre Macht zu zerbrechen. Mühsam und in Jahren hatte Claudia die Frauen zum Christentum bekehrt und nun kam eine Fremde und betete hier ihre Götzen an. Sie hatte auch noch die Hand gegen sie erhoben und Garmond hatte nichts dazu gesagt! „Jetzt kommen die kalten Nächte. Die wird schon angekrochen kommen, wenn sie in der Nacht draußen friert!“, sauste es durch Claudias Kopf und sie trat zum Altar, auf dem das Kreuz stand. Im Gebet erbat sie sich den Schutz und den Segen Gottes für ihre Aufgabe. „Hilf mir!“, sagte sie tonlos und kniete vor dem Kreuz. Dabei dachte sie daran, dass die Männer immer noch draußen vor ihrem Götterbild ihre Opfer brachten. Auch das musste enden! Garmond trat zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. Für einen Augenblick war sie gewillt, diese Hand abzuschütteln, doch sie brauchte den Schutz des Mannes. Noch war ihre Aufgabe nicht erfüllt und ohne diese Fürsprache von Garmond würden auch die Frauen wieder dem alten Glauben zufallen. „Lass sie doch einfach in Ruhe!“, sagte er. „Solange sie draußen bei den Schweinen bleibt, ist sie mir egal!“, entgegnete sie. Garmond zog seine Hand wieder fort und setzte sich auf seinen Stuhl. „So soll es sein!“, legte er fest und Thoralf beugte sich diesem Spruch. Dem konnte sie nun nur noch zustimmen. „Da das jetzt geklärt ist, kann jeder wieder an seine Arbeit gehen!“, setzte Garmond noch laut hinzu und im Aufstehen erkannte Claudia, dass sich die Sklavin vor der Türschwelle befand und den Ratschluss des Stammesführers kniend entgegengenommen hatte. Mit Wohlwollen registrierte Claudia, dass Thoralf neben Maria und nicht neben der Sklavin stand. Vielleicht würde diese räumliche Trennung zwischen Thoralf und seiner Sklavin dazu führen, dass er sich mehr an Maria annäherte. Wenig später gingen die Arbeiten weiter, als wäre nichts geschehen, aber der Widerstand der Sklavin schmerzte immer noch tief in Claudias Seele. Mit dem Messer zerteilte sie das Schwein und es war nicht das Tier, was sie dabei vor ihren Augen hatte. Jeder Schnitt, jeder Hieb galt dieser Aufrührerin und es schien zu helfen, denn Claudia wurde ruhiger. …“
Weiter lesen in meinem Buch „An fremder Küste“ mit ISBN 978-3-7534-7768-8, als Buch für 9,90 Euro und auch als eBook für 2,49 Euro.
„… Erstarrt stand Claudia auf der Treppe. Sie konnte es nicht fassen. Hatte sie das gerade eben wirklich gesehen? Diese Sklavin verbeugte sich vor der Katze! Das war Götzendienst! Hatte sie ihr nicht eindeutig zu verstehen gegeben, dass diese heidnischen Götter in ihrem Hause nichts zu suchen hatten? Der Anhänger war doch schon verbrannt. Eigentlich hätte diese Warnung genügen sollen. „Was tust du da?“, brüllte Claudia die Sklavin an und diese fuhr zu ihr herum. Für einen Moment herrschte Schweigen, dann brüllte Ælsbeth zurück „Ich verehre mein Göttin Fullo!“ Diese Aufsässigkeit verschlug Claudia förmlich die Sprache. Wer war sie, dass sie sich von einem Gegenstand so über den Mund fahren lassen musste? „Hatte ich dir das nicht verboten?“, rief Claudia und bekam auch schon die nächste freche Antwort. „Du hast mir gar nichts zu verbieten!“, hallte über dem Platz nach, als Claudia sich langsam die Treppe hinunterbewegte und zu der Frau hinüberging. Brach hier gerade eine Rebellion aus? Claudia war die Herrin aller Frauen und diese jämmerliche Gestalt von Schweinemagd versuchte ihr gerade den Rang abzulaufen? Unterwegs griff sie sich den Sax, den Thoralf neben dem Schlachtplatz hatte liegen lassen, doch die Schweinemagd hatte die Mistgabel in der Hand. Somit standen sie beide bewaffnet auf Armlänge voreinander. Sax gegen Mistgabel! Die Sächsin schien zu allem entschlossen, aber Claudia war das im Moment ebenfalls! Noch ein Wort und es würde Blut fließen! Claudia spürte, wie alle Blicke auf sie gerichtet waren und daher konnte sie nicht mehr zurück. Es würde auf eine Konfrontation mit dieser Sklavin hinauslaufen. Oder war die schon im Gange? Zornige Blicke wurden schweigend ausgetauscht. „Ich sollte dich verkaufen!“, brach es wütend aus Claudia heraus. „Ich bin hier nicht im Haus! Hier hast du mir gar nichts zu sagen und ich bin Thoralfs Eigentum!“, zischte die Sklavin ihr entgegen. Zum Sprung gebeugt, die Mistgabel mit beiden Händen quer vor der Brust, starrte dieses Ding Claudia an. Claudias Hand mit dem Sax zuckte nach oben und wurde von der Gabel getroffen. Diese Sächsin war schnell! Nach zwei weiteren Schlägen war Claudia entwaffnet und schnappte vor Wut nach Luft. Garmond, ihr Mann, trennte sie. Er schob sich zwischen sie und die Sklavin, die sofort die Gabel senkte und sich vor dem Führer des Stammes niederkniete. Sie wusste offensichtlich in den Sitten gut Bescheid! Claudia bückte sich nach der Waffe und hob sie auf. Die Sklavin kniete nun schutzlos vor ihr. Ein Hieb würde reichen, doch ihr Mann griff zu ihrer Hand, mit der sie die Waffe führte. Er entwand ihr den Sax und sie musste ihn zähneknirschend gewähren lassen, denn hier draußen war er der Herr! Claudia blickte zwischen ihm und der Sklavin hin und her. Wie würde der Stammesführer entscheiden? Doch nur zu ihren Gunsten! Geduldig hörte er die Frau an. „Ælsbeth hat recht!“, sagte er schließlich. Das konnte doch nicht wahr sein! Er ergriff Partei für die Sklavin und nicht für sie? Übermäßiger Zorn stieg in Claudia auf, der sich Luft machen musste. „Hier draußen mag sie Recht haben!“, schrie Claudia und stampfte vor Wut mit dem Fuß auf. „Dann soll sie auch hier draußen bleiben!“, brüllte sie und ging zurück zur Halle. Auf der halben Treppe nach oben wendete sie sich zurück. „Du gehörst zu den Schweinen und dort bleibst du nun auch! Wage es nicht, deinen Fuß in die Halle zu setzen!“ Immer noch zornig betrat Claudia die Halle und ging zum Tisch hinüber. Thoralf hatte gerade den Schinken von dem Schwein getrennt. Hier drin hatte Claudia das Sagen und das wollte sie ihn nun auch spüren lassen. Schließlich hatte er die Sklavin hier angeschleppt. Als sie gerade ansetzen wollte, trat ihr Mann in die Halle und hob die blutige Waffe. Es war eine unmissverständliche Warnung an sie. Claudia schluckte ihren Zorn herunter und schlug stattdessen eine der Mägde, die gerade etwas vor ihr verloren hatte. Alles hatte mit dieser Schweinemagd begonnen! An ihr und mit ihr drohte ihre Macht zu zerbrechen. Mühsam und in Jahren hatte Claudia die Frauen zum Christentum bekehrt und nun kam eine Fremde und betete hier ihre Götzen an. Sie hatte auch noch die Hand gegen sie erhoben und Garmond hatte nichts dazu gesagt! „Jetzt kommen die kalten Nächte. Die wird schon angekrochen kommen, wenn sie in der Nacht draußen friert!“, sauste es durch Claudias Kopf und sie trat zum Altar, auf dem das Kreuz stand. Im Gebet erbat sie sich den Schutz und den Segen Gottes für ihre Aufgabe. „Hilf mir!“, sagte sie tonlos und kniete vor dem Kreuz. Dabei dachte sie daran, dass die Männer immer noch draußen vor ihrem Götterbild ihre Opfer brachten. Auch das musste enden! Garmond trat zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. Für einen Augenblick war sie gewillt, diese Hand abzuschütteln, doch sie brauchte den Schutz des Mannes. Noch war ihre Aufgabe nicht erfüllt und ohne diese Fürsprache von Garmond würden auch die Frauen wieder dem alten Glauben zufallen. „Lass sie doch einfach in Ruhe!“, sagte er. „Solange sie draußen bei den Schweinen bleibt, ist sie mir egal!“, entgegnete sie. Garmond zog seine Hand wieder fort und setzte sich auf seinen Stuhl. „So soll es sein!“, legte er fest und Thoralf beugte sich diesem Spruch. Dem konnte sie nun nur noch zustimmen. „Da das jetzt geklärt ist, kann jeder wieder an seine Arbeit gehen!“, setzte Garmond noch laut hinzu und im Aufstehen erkannte Claudia, dass sich die Sklavin vor der Türschwelle befand und den Ratschluss des Stammesführers kniend entgegengenommen hatte. Mit Wohlwollen registrierte Claudia, dass Thoralf neben Maria und nicht neben der Sklavin stand. Vielleicht würde diese räumliche Trennung zwischen Thoralf und seiner Sklavin dazu führen, dass er sich mehr an Maria annäherte. Wenig später gingen die Arbeiten weiter, als wäre nichts geschehen, aber der Widerstand der Sklavin schmerzte immer noch tief in Claudias Seele. Mit dem Messer zerteilte sie das Schwein und es war nicht das Tier, was sie dabei vor ihren Augen hatte. Jeder Schnitt, jeder Hieb galt dieser Aufrührerin und es schien zu helfen, denn Claudia wurde ruhiger. …“
Weiter lesen in meinem Buch „An fremder Küste“ mit ISBN 978-3-7534-7768-8, als Buch für 9,90 Euro und auch als eBook für 2,49 Euro.
„… Stundenlang saß Lissy jetzt schon an dem Tisch und grübelte nach. Sie stellte sich ihre ganze Verwandtschaft gerade bildlich vor. Das waren alles verstaubte und stocksteife Existenzen und sie schüttelte den Kopf in der Realisierung dessen, dass sie mal der Schwester nachgeeifert hatte. Nie im Leben wollte sie gerade so sein, wie Franziska, aber nach Meinung der Familie hatte es die Schwester jetzt wohl geschafft und beim nächsten Besuch würde Lissy einen tiefen Knicks machen und »Königliche Hoheit« zu Franziska sagen müssen. Wollte sie das wirklich? Zumindest war jetzt schon mal klar, dass sie wohl unter keinerlei wie auch immer gearteten Umständen eine Einladung zur Vermählung und Krönung der Schwester erhalten würde. Lissy setzte sich zurück und zog sich das Bild des Großvaters vom Tisch. Sie betrachtete das Foto und erschauerte dabei regelrecht. Seine Augen waren kalt! Einzig und alleine vor ihm hatte sie Bammel! Doch was konnte er ihr eigentlich tun? Die mehr als großzügigen Zuwendungen streichen! Ja, aber sonst? Sie blickte sich in ihrem kleinen Reich um. Noch nie hatte sie Geldsorgen gehabt. Das Apartment hier kostete im Monat mehr, als ihre Freundin Britta im viertel Jahr verdiente! Beim Gedanken an die Freundin fiel ihr ein, dass sie auch noch das Abendessen bei Giovanni bestellen musste. Geschwind war die Nummer gewählt und der Auftrag abgegeben. Auch das war etwas, was der pure Luxus war, wenn man es von Brittas Seite aus sehen würde. Bisher hatte sie sich nie Gedanken ums Geld gemacht, diese verdammten Bilder und die Drohung des Vaters hatten da im Augenblick für ein Umdenken gesorgt. Und wenn man es richtig nahm, so war auch gar nicht das Geld ihr größtes Problem, sondern diese verfluchten Fotos, denn die würden für immer irgendwo sein! Das war unumkehrbar! Erneut fiel ihr ihre Ahnherrin Giseldis ein, denn auch diese Frau hatte Schande über die Familie gebracht und es auf die einzige Art gelöst, die ihr damals möglich gewesen war. Und sie? Ein Sprung in die Tiefe und Ende? Allerdings wäre das nicht die Lösung der Angelegenheit, denn die Fotografien würde es auch danach noch geben! Und die würden auch mit sehr viel Geld nicht mehr aus der Welt geschafft werden können. Die Zeitung war ja bereits gedruckt! Würde das mit der Zeit in Vergessenheit geraten? Das war wohl eine illusorische Vorstellung, denn das Internet vergaß nie etwas! Lissy seufzte und zog das Handy zu sich. Sie würde für Britta und sich noch das Hotel buchen müssen, denn auch die Freundin würde wohl kaum in diesem düsteren Kasten wohnen wollen. Sie selbst gruselte sich schon alleine beim bloßen Gedanken daran, dort zu schlafen. Einen Anruf später war das beste Zimmer der ganzen Stadt für sie beide für den Rest des Jahres reserviert und auch schon im Voraus bezahlt. Man wusste ja nie! Jetzt wartete sie nur noch auf Britta. Immer wieder hob sie ihren Blick zum Fenster und irgendwann war dann der Moment erreicht, zu dem sie sich am Tage zuvor noch für die Party fertiggemacht hatte. Fehlte ihr das jetzt schon? Ein bisschen Entzugserscheinungen hatte sie bereits, zumal die Fete sie eventuell von den unnützen Gedanken ablenken konnte. Oder war sie die ganze Zeit schon einfach nur zu diesen Veranstaltungen gegangen, um nicht nachdenken zu müssen? Das Schlafen, der schnelle Sex mit zufälligen Bekanntschaften und diese Feiern waren bisher ihre Lebensinhalte gewesen. Und was kam jetzt? Für ein paar Wochen würde sie da, nach diesen Bildern, höchstens maskiert hingehen können! Und Fasching war noch so lange hin! Vor ihrem inneren Auge sah sie jetzt alle die flüchtigen Bekannten, die sie immerfort auf den Feiern ausgehalten hatte. Keine und keiner davon würde sie in Schutz nehmen. Alle würden nur mit dem Finger auf sie zeigen, oder hämisch hinter ihrem Rücken über sie lachen und lästern. Und dabei konnte es doch allen genauso passieren! Wer wusste schon, wie vielen Frauen das täglich geschah? Tausenden? Die Dunkelziffer war sicherlich um ein Vielfaches höher, denn selbst sie hätte es ja ohne die Fotos nicht gewusst. Erneut nahm Lissy das Telefon hoch und fragte, was es mit diesen Tropfen auf sich hatte. Viele Frauen schilderten ähnliches und erneut lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Was hätte da alles geschehen können? Falsch! Es war ihr passiert! Jemand hatte mit ihr ohne ihr Zutun und damit gegen ihren Willen Sex gehabt! „Britta, wo bleibst du nur?“, sagte Lissy laut vor sich hin. Jetzt konnte sie gerade die Einsamkeit ihrer Wohnung nicht mehr ertragen, aber nach draußen wollte sie auch nicht. Und konnte nicht! Genervt warf sie das Telefon von sich und wickelte sich in die Sofadecke. Es war wie ein kleiner Panzer um sie herum und gerade waren wieder die Anweisungen ihrer Therapeutin in ihrem Kopf. Konnte das auch dieses Mal helfen? Zumindest würden die Übungen sie ablenken. Atemübungen und Yoga hatte Margot ihr damals empfohlen. Und ihr auch die Telefonnummer dagelassen. Irgendwo war die Visitenkarte noch, aber konnte Lissy so einfach nach ein paar Jahren bei ihr anrufen? Momentan warte sie, wie auf glühenden Kohlen darauf, dass doch Britta endlich wieder bei ihr wäre. Und jetzt blickte Lissy abwechselnd zwischen dem Schränkchen mit der Karte und der Tür der Wohnung hin und her. Draußen wurde es langsam dunkel! Die Finsternis der Nacht senkte auch die Angst in ihr verletztes Herz. „Britta! Ich brauche dich!“, stieß Lissy aus, als es an der Wohnungstür klingelte. Mit einem Satz war sie vom Sofa gesprungen und rannte zur Tür. Sie warf einen Blick auf den Videomonitor und es war Britta! Gott sei Dank! Endlich! Gelassen öffnete sie die Wohnungstür und sagte: „Du hast dir ja ganz schön viel Zeit gelassen!“ Britta stand mit zwei riesigen Koffern vor dem Appartement. „Wo willst du denn damit hin?“, fragte Lissy, als sie die Freundin in den Raum gelassen hatte. Aller Zweifel war gerade fern, da sie ja momentan auch nicht mehr alleine war. „Na zum Skilaufen! Da braucht man doch warme Sachen und auch mal was zum Wechseln!“, erklärte Britta und wickelte sich aus ihrem Anorak. „Mir reicht da immer meine Kreditkarte. Ich habe nur einen Sportwagen! Da passt das alles doch gar nicht rein!“, versuchte sie möglichst cool zu antworten und dabei wäre sie Britta am liebsten gerade vor Erleichterung um den Hals gefallen! Mit Brittas Ankunft waren die Zweifel fort und blieben hoffentlich auch dort, wo sie gerade waren! „Die Zeitung habe ich weisungsgemäß verbrannt!“, erklärte Britta beim Weghängen der Jacke und gab ihr damit einen Stich ins Herz. Die Erinnerung an diese unschönen Fotos hätte jetzt auch in der Versenkung bleiben können. Eine Zeitung war verbrannt, aber tausende andere Exemplare gab es noch. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Weihnachten auf Schloss Wolfenfels“ mit ISBN 978-3-7568-3661-1, 260 Seiten als Buch für 9,49 Euro und auch als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Nach dem Frühstück war Julia alleine in die Stadt gegangen. Ab heute begann ein neues Leben für sie. Das Alte hatte sie mit dem Glas Wein in der Nacht zuvor beendet. Zuerst führten sie ihre Schritte durch einen kleinen Park und dann fuhr sie mit der Straßenbahn in die Innenstadt, in dem am Sonntagvormittag nur einige Menschen herum schlenderten. Sicherlich waren viele zudem auch noch auf der Kirmes. Im Stadtzentrum befanden sich ein paar kleine Cafés, die sich entlang verträumter kleiner Gassen aneinanderreihten und manches hatten auch Tische und Stühle nach draußen auf dem Gehweg gestellt. Eines davon machte einen solch einladenden Eindruck, dass sich Julia auf einen Stuhl. Mit Kaffee und Kuchen genoss sie die schöne Sonne von oben. Richtig warm wurde es und sie trug zum Glück nur ein kurzes buntes Sommerkleid. Sie hatten den Kuchen erst zur Hälfte gegessen, als der Wind mit einem Mal auffrischte. Entlang der Gasse wehte er zu einem kleinen Park hinüber und sie saß genau im Luftzug. Der Windstoß fuhr ihr dabei immer wieder von der Straße aus unter den Saum und hob das Kleid vorn an. Fast verzweifelt versuchte sie, das hochfliegende Kleidungsstück mit der einen Hand festzuhalten, während sie mit der anderen den Kuchen aß. Ein ziemlich attraktiver Gast am Nachbartisch sah lachend zu ihr herüber und sie lächelte einfach zurück. Was sollte sie auch sonst machen? Ein bisschen war ihr das Ganze auch peinlich, denn sie zeigte ihm damit ihren Slip und teilweise sogar ihren nackten Bauch. Er gefiel ihr ganz gut und ihm schien sie auch zu gefallen. Sie warfen sich gegenseitig verliebte Blicke zu und noch immer konnte sie das Kleid nicht bändigen. Über die Entfernung von drei Schritten begannen sie beide heftig miteinander zu flirten. Der konnte es sein! Schließlich wechselte er an ihren Tisch und stellte sich mit Siegfried vor. Immer noch fuhr ihr der Wind unter das Kleid und Siegfried versuchte den Stoff zu fangen. Als er das Kleid endlich in der Hand hatte, legte er seine Hand mit dem Saum darin auf ihrem Knie ab. Diese Berührung auf der nackten Haut war angenehm. Nun hatte sie Zeit, Siegfried aus der Nähe zu betrachten. Durch das T-Shirt waren seine Muskeln deutlich zu erkennen und die kurzen braunen Haare gaben ihm etwas Jugendliches, obwohl er sicher fünf Jahre älter als Julia war. Die Hitze seiner Hand ging ihr durch den Leib und war stärker, als die Wärme der Sonne, die sie zuvor gespürt hatte. Nun hätte sie den Wind unter ihrem Kleid gebraucht, damit er ihren Schoß kühlen würde. Er bestellte zwei Gläser Rotwein und sie stießen an. Über das Glas hinweg musterte sie ihn weiter und sie spürte erneut dieses Kribbeln in ihrem Bauch. Da war es wieder, das verliebte Gefühl, die Schmetterlinge waren zu neuem Leben erwacht. Er ließ seine Hand weiter auf ihrem Knie und ein warmer Schauer zog sich jetzt von dort aus durch ihren ganzen Körper. Er war jedenfalls sehr attraktiv, lächelte oft und unterhielt sich mit ihr. Zwar nur über belanglose Dinge, aber der Mann gefiel ihr schon sehr. War er der richtige für sie? Würde sie jetzt ihren Schoß fragen, dann wäre die Antwort sicher eine Zustimmung gewesen! Sollte sie es einfach probieren? Es kam auf den Versuch an und Julia wollte es. Ihr sich langsam öffnender Schoß wollte es! Nun konnte sie es eigentlich nicht mehr erwarten, aber sie wollte Siegfried auch nicht bedrängen. Vielleicht sagten ihre Augen im Moment alles aus, denn schließlich bezahlte er ihre beiden Rechnungen und sie gingen Hand in Hand los. Julia war nun heiß auf diesen Mann, aber sie hielt sich vornehm zurück. Nur nicht wieder versagen! Sie genoss einfach das Zusammensein mit ihm. Das würde es dann später einfach nur noch viel schöner machen! Zusammen schlenderten sie durch die Gassen. Von Zeit zu Zeit blieben sie stehen und küssten sich. Diese Küsse waren herrlich. Abermals ein Mann, der gut zu küssen verstand. Julia hatte nun vollkommenes Vertrauen zu ihm und begann sich in das Gefühl der Nähe zu ihm fallen zu lassen. Sollte es ein neuer Versuch werden? Oder war das schon der Beginn einer neuen Beziehung? Julia würde sich einfach darauf einlassen. Und obwohl eine leise Stimme in ihr sie davor warnen wollte, erneut beim ersten Versuch mit ihm ins Bett zu gehen, war das doch sicherlich der einzige Test dafür, ob es klappen konnte. Bisher hatten sie sich doch gut unterhalten, er war äußerst charmant und wenn es jetzt noch mit dem Sex funktionierte, warum dann nicht? Demzufolge stimmte Julia zu, mit ihm in seine Wohnung zu kommen. Am Leuchten in seinen Augen sah sie, das ihm das wohl gefiel. Und ihrem Schoß auch! Nach in paar Schritten waren sie in seiner Wohnung, die am Rande des Stadtzentrums lag, und diesmal schien alles gut zu werden. Es war einfach nur schön. Siegfried streichelte sie und er konnte auch noch göttlich küssen. Julia wollte an nichts denken, sondern einfach nur die Zweisamkeit und dieses unbeschreibliche Glücksgefühl genießen. Langsam zogen sie sich gegenseitig aus, das Sommerkleid rutschte über ihre Schultern, ihren Hüften und glitt zu Boden. Slip und BH folgten, während sie ihn auszog. Das T-Shirt hatte nicht gelogen. Siegfried war sicher auch oft im Fitnessstudio, denn seine Muskeln waren gut definiert und der flache durchtrainierte Bauch sprach ebenfalls dafür. Ihre Finger glitten über seinen Leib und Julia genoss ihrerseits seine Streicheleinheiten auf ihrer nackten Haut. Julia drückte sich an ihn heran und genoss die Liebkosungen des Mannes, seine Küsse auf ihrem Hals und das sanfte Streicheln über ihr Haar. Siegfried nahm sich Zeit für sie und obwohl sie vor seinem Bett standen, hatte er es wohl nicht eilig damit, sie dort hineinzubekommen. Das sprach nun ebenfalls für ihn. Besonders ansehnlich war auch der Strich von Haaren von seinem Nabel abwärts. Wie ein Pfeil schien dieser auf das zu zeigen, was sich nun langsam unter ihrer Hand zur vollen Größe aufrichtete. …“
Weiter lesen in meinem Buch „Auf der Suche nach Mister Romeo“ mit ISBN 978-3-7534-9226-1, als Buch für 6,49 Euro und als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Irgendwie bedauerte er sie. „Hier in dieser Hüte habe ich den besten Sommer meines Lebens verbracht. Ich war damals so alt wie sie.“ Dabei zeigte sie auf Leonie und setzte fort „Ich dachte, ich finde hier das Glück wieder.“ Eine Träne rollte über ihre Wange und er musste sie über den Tisch hinweg tröstend in den Arm nehmen. Da war so eine Art von innerem Zwang und die Frau ließ es zu.
Nach Stunden war Leonie in der Ecke eingeschlafen und er brachte die Tochter auf seinen Armen in ihr Bett hinüber. Zurück in der Stube sah er in die Kiste mit den Spielen. „Wollen wir etwas spielen?“, fragte er und die Frau sah ihn ungläubig an. „Mensch ärgere dich nicht?“, entgegnete sie und er hob ein Kartenspiel aus der Kiste. „Vielleicht Poker?“, fragte er und sah, wie sie die Augenbrauen hochzog.
„Was ist denn dabei der Einsatz?“, fragte sie und setzte hinzu „Aber kein Strip-Poker!“ Michael kratzte sich am Kopf und sah sich um. Spielchips waren keine zu finden. Was konnte er nehmen? Ein altes Party-Spiel aus Studentenzeiten fiel ihm wieder ein. „Schnaps-Poker!“, sagte er und zog eine Flasche Pflaumenschnaps hervor, die Willy wohl hier oben vergessen hatte. „Schnaps-Poker?“, fragte Barbara zweifelnd und er erklärte „Wer verliert, der trinkt einen Schnaps“ „Du willst mich wohl betrunken machen?“, fragte sie und er lächelte ihren Einwand weg.
Flasche, Gläser und Karten fanden ihren Platz auf dem Tisch. Die Frau spielte gut und verlor kaum ein Spiel. Ihm kam das sehr entgegen. Den Schnaps hätte er auch so getrunken, aber so machte das viel mehr Spaß. Ein feucht-fröhlicher Abend begann und nach einer Stunde war das Spielglück in etwa ausgeglichen. Die erste Flasche war leer und Barbara holte die zweite aus dem Schrank. Der Likör war richtig lecker.
Eigentlich mochte er das süße Zeug ja nicht, aber dieser hier war sehr gut. Und es war der einzige Schnaps, der hier in der Hütte zu finden war. Die halbe Flasche Rum, die er mitgebracht hatte, wollte er für eventuell gemachten Grog aufheben. Auch die zweite Flasche Likör neigte sich bald ihrem Ende zu. Das Lachen der Frau war einfach nur herzerfrischend. … “
Weiter lesen in meinem Buch „Drei verrückte Weihnachtswünsche“ mit ISBN 978-3-7494-8575-8, 172 Seiten als Buch für 6,49 Euro und demnächst auch als E-Book für nur 2,49 Euro.
„… Irgendwie bedauerte er sie. „Hier in dieser Hüte habe ich den besten Sommer meines Lebens verbracht. Ich war damals so alt wie sie.“ Dabei zeigte sie auf Leonie und setzte fort „Ich dachte, ich finde hier das Glück wieder.“ Eine Träne rollte über ihre Wange und er musste sie über den Tisch hinweg tröstend in den Arm nehmen. Da war so eine Art von innerem Zwang und die Frau ließ es zu.
Nach Stunden war Leonie in der Ecke eingeschlafen und er brachte die Tochter auf seinen Armen in ihr Bett hinüber. Zurück in der Stube sah er in die Kiste mit den Spielen. „Wollen wir etwas spielen?“, fragte er und die Frau sah ihn ungläubig an. „Mensch ärgere dich nicht?“, entgegnete sie und er hob ein Kartenspiel aus der Kiste. „Vielleicht Poker?“, fragte er und sah, wie sie die Augenbrauen hochzog.
„Was ist denn dabei der Einsatz?“, fragte sie und setzte hinzu „Aber kein Strip-Poker!“ Michael kratzte sich am Kopf und sah sich um. Spielchips waren keine zu finden. Was konnte er nehmen? Ein altes Party-Spiel aus Studentenzeiten fiel ihm wieder ein. „Schnaps-Poker!“, sagte er und zog eine Flasche Pflaumenschnaps hervor, die Willy wohl hier oben vergessen hatte. „Schnaps-Poker?“, fragte Barbara zweifelnd und er erklärte „Wer verliert, der trinkt einen Schnaps“ „Du willst mich wohl betrunken machen?“, fragte sie und er lächelte ihren Einwand weg.
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Eigentlich mochte er das süße Zeug ja nicht, aber dieser hier war sehr gut. Und es war der einzige Schnaps, der hier in der Hütte zu finden war. Die halbe Flasche Rum, die er mitgebracht hatte, wollte er für eventuell gemachten Grog aufheben. Auch die zweite Flasche Likör neigte sich bald ihrem Ende zu. Das Lachen der Frau war einfach nur herzerfrischend. … “
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