Gestern Abend hat sich mein Kater gedacht dass er mich bei der Meditation mal wieder stören könnte. Als ich es nun doch nicht zulassen wollte hat er versucht mit seinen Krallen meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Zuerst habe ich schon leicht darauf reagiert aber dann habe ich mir gedacht ich versuche es mal mit der Aufmerksamkeit meinen Geist vom Schmerz abzulenken. Also habe ich mich auf die Atmung konzentriert und alles andere außen vor gelassen. Nach kurzer Zeit war vom Schmerz nichts mehr zu spüren.
Die Weiterleitung des Schmerzsignals kam einfach nicht durch weil das Gehirn immer nur zu einem Gedanken fähig ist. Entweder ich denke an den Schmerz oder an etwas anderes.
Darin besteht der große Vorteil der Aufmerksamkeit, man ist immer zu 100% bei der Sache die man gerade tut. Die Ablenkung muss dabei vollkommen zurückgelassen werden. In der Aufmerksamkeit können wir zwar noch andere Dinge in unserem Umfeld zur Kenntnis nehmen aber nur die Sache die wir machen hat unsere Gedanken.
Probiert es doch einfach mal aus. Es funktioniert wirklich und mit jedem Tag und jedem Versuch immer besser.
Barbara-Paraprem
Apr 29, 2012 @ 20:55:45
Ich kenn das Thema ja auch vom Zazen. Aber ich frag mich grade: Schmerzsignale des Körpers haben doch auch einen Sinn. Warum diese als Ablenkung betrachten und einfach ignorieren??? Hätte Gott uns nicht ohne jegliches Schmerzempfinden „gebaut“, wenn das nicht einen Sinn hätte, nämlich der, darauf zu achten, weil es uns zeigt, dass dem Körper nicht wohl ist?
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Uwe Goeritz
Apr 30, 2012 @ 07:46:10
Das ist wohl richtig. Aber in dem Fall war das Schmerzsignal nur die Ablenkung. 😉
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Barbara-Paraprem
Mai 01, 2012 @ 12:19:12
Warum? Du hättest Dein Katerchen ja auch nehmen können und in ein anderes Zimmer verfrachten. Oder wär das schon zuviel „Gewaltanwendung“ gewesen? Oder gleich von Anfang darauf achten, dass Katzi nicht dabei ist und man ungestört ist. Man setzt ja auch nicht Wasser auf den Herd und läuft dann davon um zu meditieren.
Das Schmerzsignal war auch in diesem Fall nicht einfach nur Ablenkung! Es war da um zu sagen: Hier stimmt was nicht. Vielleicht wollte Katerchen auch einfach nur raus, aber Herrchen ist grad am meditieren, also muss man mal kurz die Krallen zücken. 😉
Wieso denken immer all diese Zennies (ich miteingeschlossen, hahaha), dass alles was von aussen kommt, einfach nur Ablenkung ist und auf Teufel komm raus ignoriert werden muss???
Also manchmal frag ich mich schon: auf der einten Seite wird von Achtsamkeit geredet und von „alles ist eins“, andererseits doch wieder diese „Schizophrenie“ des „Ja nicht darauf Reagieren“.
Ja, ja: agieren, nicht reagieren. Also agiere doch das nächstemal einfach und entferne die Katze, wenn’se grad auf dem Kratztrip ist. 😉 Oder braucht der Meister sie, weil es schick aussieht und cool ist, den Pranken standzuhalten?
Grüsslis von der Scharfzüngigen, hahaha…
Barbara-Paraprem
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Uwe Goeritz
Mai 01, 2012 @ 16:48:10
So könnte man das machen. Aber bei acht Katzen ist das „aus dem Zimmer bringen“ etwas anstrengend. Besser ist da einfach das ignorieren. Das macht weniger Arbeit. 😉
Und wer weiß vielleicht ist das ja alles nur ein Test für mich ob ich mich ablenken lasse. Auch mein Katerchen hat eine Buddhanatur mit der ich verbunden bin wie mit allen anderem was es da so gibt. Und wenn man es so sieht war ich es selbst der da die Krallen gezückt hat, irgendwie so was in die Richtung jedenfalls. Oder?
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